Wilbur Goldhämmerer reichte es. Wieder und wieder würdigte der 3. Mechanikus nicht seine Leistung. Dabei war doch die Erfindung einfach genial. Ja, die Uhrwerksmänner waren gut. Sie funktionierten präzise und führten alle Aufgaben ohne Knurren und Murren aus. Sie waren sehr beliebt in der Gesellschaft, denn keiner wollte sich mehr groß die Hände schmutzig machen, oder schwere Arbeiten verrichten oder oder oder....
Das Problem an der Sache war es, die Anweisungen zu geben und die Arbeiten zu überwachen, wenn mehrere von diesen Burschen gleichzeitig etwas taten. Und genau da setzte Wilburs Erfindung an. Die mobile Kommandoeinheit - ideal zum Verteilen von Anweisungen an viele Uhrwerksmänner. Nur dieses Rindvieh von einem Vorgesetzten hatte es noch immer nicht kapiert. "Spielerei", sagte er. Und "Unnötig!" Was für ein Ignorant.Aber gut! länger ließ er sich nicht mehr zum Narren halten. Vielleicht sollte er anderswo seine Erfindung anpreisen! Schnell raffte er seine Pläne zusammen, warf dem 3. Mechanikus ein Tintenfass ins Gesicht. "Wilbur", brüllte dieser auf. "Das wirst Du büßen." Mit diesen Worten rannte er auf Wilbur zu. Dieser begab sich sofort auf die Flucht. Er rannte die Treppe hinab, immer tiefer und tiefer, bis er im Kellergeschoss ankam. Doch von dort ging es nicht weiter. Nur verschlossenen Türen. 'Kein Problem', dachte er und wollte sein Schlüsselbund nehmen. Doch irgendwie sprang ihm seines Vaters goldener Schlüssel (er wollte ihn sich ja nur einmal ausborgen) in die Hand. Schnell drehte er den Schlüssel im Schloß. Mit einem Klick sprang die Tür auf. 'Na, das war ja einfach', dachte er. Schnell schlüpfte Wilbur durch die Tür und schloß diese hinter sich. Er war in Sicherheit.
Doch er schloß geblendet die Augen. Als er sie wieder öffnete, schaute er auf einen kleinen Platz, der umgeben war von verschiedenen bäuerlichen Gebäuden. Die Luft roch noch Schwein und Kuh. Wo um alles in der Welt war der zentrale Konstruktionsturm? Wo war die große Stadt geblieben. 'Hmm, da hat mein Vater aber etwas Tolles in seinem Besitz. Aber nun muß ich wieder zurück.' Schnell ging er zu dem Stall, aus dem er gekommen war, steckte den Schlüssel ins Schloß, drehte ihn. Wieder gab es ein Klicken. Er öffnete die Tür und schaute in einen Stall. Von da ab wußte Wilbur, dass er in größeren Schwierigkeiten war, als er sich bis jetzt hat vorstellen können.
In den Tiefen von Raum und Zeit
Der Uralte, in seiner Verbannung spürte die Erschütterungen in der Realität. Es hatte damals angefangen, als ein Unwissender die Barriere durchbrach und sein Bruder Neboulax versuchte, die Geschichte zu ändern. Maelystrix schaffte es, seine alten Diener zu erwecken. Dann erstarkte ein Teil seiner eigenen Substanz in einer magischen Maske. Zwar wurde dieser Teil von ihm besiegt, aber der Uralte spürte ein Fluß von Energie durch seinen zerstörten und zerstückelten Körper fließen. Er war Kristall, er war das Chaos aus Kristall. Und zu diesem wollte er wieder werden, wollte aus diesem Gefängnis aus Zeit und Raum entfliehen. Er suchte seinen zerstückelten Körper und sandte Impulse hinaus und er erhielt Antwort. Jedoch war da keine Intelligenz im spiel, nur ein kaltes Nichts aus Zahnrädern und Federn. Trotzdem schaffte er es, Teile seines Selbst hinauszusenden. Bald würde die Welt wieder von ihm hören - Caliestor.
Im Jahr 991, vor ein paar Monaten
Wilbur hatte sich schon lange damit abgefunden, dass er hier festsaß. Zu seinem Erstaunen hatte er festgestellt, dass es auch hier Uhrwerksmänner gab. So hatte er damit begonnen weiter an seinem Projekt zu arbeiten - der Kommandoeinheit. Anfangs hatte er große Erfolge, die er im Geheimen auskostete, aber plötzlich gab es eine Generation dieser Uhrwerksmänner, die sich nicht mehr unter Kontrolle bringen ließen. Ein gewisser Flinkhand Schraubendreher hatte sie erbaut, der Erfinder des Fürsten. Nun, er schien auch unbegrenzte Mittel zu haben, denn seine Uhrwerksmänner arbeiteten nicht nur schneller, sondern auch in einem gewissen Grade eigenständig. Er musste dringend hinter das Geheimnis der neuen Generation kommen. Eines Tages ergab es sich, dass ein Uhrwerksmann, der auf dem Felde arbeitete, bei Flügen unter die Pferdehufe kam. Schwer beschädigt brachte man diesen zu ihm, um ihn zu reparieren. Fleißig machte er sich an die Arbeit, die Reperaturen auszuführen. Und da entdeckte er es. Einen faustgroßen, grünen Kristall, der zusätzlich zur Uhrwerksmechanik im Kopf des Uhrwerksmannes saß. Das mußte es sein. Flinkhand mußte eine Menge dieser Kristalle haben, denn die Uhrwerksmänner aus der fürstlichen Herstellung eroberten imme mehr Bereiche des Lebens, schwere Arbeiten wurden von ihnen verrichtet, Armmen wurden unterstützt. Es sollte sogar ein luftschiff geben, dessen Hauptmannschaft aus mechanischen Matrosen bestand. Neugierig enfernte er den Kristall, um ihn sich anzuschauen. Da er heute die Reperatur nicht mehr beenden konnte, steckte er den Kristall ein. So etwas bräuchte er für seine Kopmmandoeinheit. Auch am späten Abend ließen ihn seine Überlegungen erst spät einschlafen. Er legte irgendwann den grünen Kristall auf seinen Nachttisch. In der Nacht wälzte er sich unruhig hin und her. Er träumte wirres Zeug, von einem grünen Skorpion, der ihn plötzlich stach. Unausgeschlafen und mürrisch nahm er die beiden Kristalle von seinem Nachttisch, frühstückte und machte sich dann wieder an die Arbeit.