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    Beitrag von Gotthelf Mi Nov 11, 2015 10:24 pm

    Und auf jeetz!!!!

    Mit den ersten Sonnenstrahlen, die durch das löchrige Blätterdach fielen, kam etwas Bewegung in die Gauklertruppe. Decken wurden zur Seite geschlagen und Männer in Unterwäsche begannen,  zum nahegelegenen Bach zu laufen, um sich zu waschen.
    Rose saß auf einem Ast, mehrere Meter über dem Boden, ein Bein lässig nach unten hängend, und sah ihnen zu, wie sie ihrer Morgenroutine nachgingen. Alle waren sie unehrliche Leute, die die Menge mit billigen Kunststückchen bezirzten, um sie dann auszunehmen. Aber was war ihr übrig geblieben? Sie musste irgendwie zur nächsten Stadt kommen und alleine war sie hoffnungslos verloren. Bis der ganze Zirkus weiterzog hatte sie jedoch noch Zeit, um ein wenig auf dem Baum sitzen zu bleien, und die Umgebung zu betrachten. Wer weiß, vielleicht wird dieser Tag zur Abwechslung ja mal nicht langweilig, dachte sie hoffnungsvoll. Ein neues Gesicht wäre wohl ganz hilfreich.


    Zuletzt von Gotthelf am Fr Nov 27, 2015 4:04 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet


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    Beitrag von Élandor Fr Nov 13, 2015 4:45 pm

    Die ersten Strahl der Sonne fanden ihren Weg durch das hoch über Élandor befindliche Blätterdach. Sie kitzelten auf seiner Haut und verliehen ihm neue Kraft und Motivation, nachdem er zwei Tage und Nächte durchgängig unterwegs gewesen war. Doch was hätte er tun sollen? Schlafen, ohne ein festes Dach über dem Kopf zu haben, war in dieser Gegend ein schwieriges Unterfangen, da es überall von Streunern nur so wimmelte, die jede Gelegenheit nutzen würden, um ihn auszurauben und das wenige, das er besaß, zu stehlen.

    Seit einigen Stunden bereits verfolgte er den ruhigen Lauf eines Baches, so hatte e zumindest immer eine Erfrischung parat. Doch nun wurde diese Ruhe gestört, denn laute Stimmen drangen durch das Geäst zu den Ohren des jungen Magiers. Eine Gauklertruppe, erkannte Élandor an den morgendlichen Gesängen der Männer.
    Er versuchte nun leiser aufzutreten und sich an die Fremden heran zu schleichen. Nach wenigen Biegungen des Bachlaufes erblickte er einige nur mit Unterwäsche bekleidete Gestalten, die sich in dem Bach säuberten. Der Magier entfernte sich ein Stückchen von ihnen in Waldinnere, in die Richtung, in der ihr Lager sein musste und erkletterte dort einen Baum.
    Von hier sah er das Lager.
    Und noch etwas: Auf dem benachbarten Baum saß eine weitere Gestalt. Jung und zierlich. Welchen Geschlechtes mochte er nicht zu erkennen.


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    Beitrag von Gotthelf Fr Nov 13, 2015 5:03 pm

    Irgendwo in der Nähe raschelte es in den Ästen. Rose sah sich um und erblickte einen Jüngling, der ein wenig unbeholfen auf einen Baum unweit ihres Lagers stieg. An seiner Kleidung war nichts besonderes, eine schwarze Wollhose, ein Hemd und ein Reisemantel konnten wohl kaum viel Aufmerksamkeit erregen. Aber er hatte etwas intrigierendes... Rose beschloss dem auf denn Grund zu gehen.
    Einen Augenblick dachte sie daran, den Anderen bescheid zu geben, dass jemand gekommen war, doch sie entschied sich dagegen. Stattdessen winkte sie zu den Unbekannten herüber und deutete an, dass er herkommen sollte. Dann sprang sie graziös vom Ast, aus einer Höhe, die ein normaler Mensch nie bewältigen würde, und kam muksmäuschenstill auf dem weichen Waldboden auf.


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    Beitrag von Élandor Fr Nov 13, 2015 5:18 pm

    Auf einmal erblickte die Gestalt Élandor. Nun erkannte, dass es sich um ein Mädchen handelte. Sie winkte ihm zu und bedeute ihm, zu ihr zu kommen, bevor sie elegant vom Ast sprang und auf dem Waldboden landete, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Kurz war er erstaunt, über ihre Fähigkeiten, erklärte sie sich dann aber damit, dass sie wahrscheinlich ihr halbes Leben in der Wildnis verbracht hatte.
    Er hockte noch eine Weile auf seinem Ast, wusste nicht, was er tun sollte, aber wenn er jetzt nicht runterkam, würden schon bald die Männer kommen und ihn ebenfalls entdecken.
    Also schwang er sich von seinem Baum herunter und landete mit einem dumpfen Aufprall im Laub. Sofort zog er seinen Stock vom Rücken und griff ihn in der Mitte, sodass er im Falle eines Angriffs sofort bereit war.
    In einigem Abstand blieb er zu dem Mädchen stehen. Sie wirkte zierlich und in ihrem Korsett eher wie eine versteckte Kämpferin, als eine Gauklerin.
    Etwas misstrauisch beäugte er sie und reckte dabei das Kinn ein wenig vor. Wirklich motiviert sich mit ihr zu unterhalten war er nicht. Aber sein Plan, der Gruppe unbemerkt zu folgen war gescheitert.


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    Beitrag von Gotthelf Fr Nov 13, 2015 5:37 pm

    Interessiert beobachtete Rose, wie der junge Mann in seiner Abwehrhaltung verharrte. Dem unpraktischen Stecken zufolge war er entweder ein Wanderer oder ein Magier. Die Details, wie zum Beispiel der Ziegenbart, fehlende Ausrüstung für die Wildnis, ließen letzteres vermuten.
    In seinen Augen waren Misstrauen und Unsicherheit zu erkennen, zwei Gefühle, die Rose nicht kannte, aber tagtäglich in den Gesichtern der Menschen herauslesen konnte. Wie war es wohl, allen zu misstrauen?
    Nach kurzer Zeit erkannte sie, dass der Junge wohl erschöpft hatte, seine Hände zitterten merklich. Sie fragte sich, wie die anderen reagieren würden, wenn sie ihn ans Feuer führte. Wahrscheinlich wäre es ihnen egal, so wie es sie nicht gestört hatte, als Rose sich zu ihnen gesellt hatte.
    "Hi, ich bin Rose. Du hast wohl Hunger, oder?" ohne auf eine Antwort zu warten, streckte sie die Hand aus "Komm ans Feuer, ich finde etwas für dich"


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    Beitrag von Élandor Fr Nov 13, 2015 6:52 pm

    Das Mädchen musterte ihn aufmerksam, schien aus seinen Augen zu lesen. Zu gern hätte er gewusst, was. Er festigte seinen Griff um den Stab und hielt die Fremde weiter fest im Blick.
    Als sie ihn einlud ihr ans Feuer zu folgen, ließ er den Stock sinken.
    "Ich habe keinen Hunger. Warum sollte ich dir also folgen?"


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    Beitrag von Gotthelf Fr Nov 13, 2015 9:26 pm

    Ja, natürlich, dachte Rose. Er sieht nur aus, als könnte er ein Pferd samt Hufen verschlingen, aber natürlich hat er keinen Hunger. Sie wollte jedoch nicht weiter darauf eingehen.
    Stattdessen kam sie noch ein paar Schritte näher an ihn heran, und vergaß für einen Moment, dass sie nicht mit den Hüften wippen sollte. Es "geziemte sich nicht", wie die Anderen sagten.
    "In Gesellschaft reist es sich doch viel angenehmer", meinte sie. "Wir sind auf dem Weg zur nächsten Stadt, in der eine Vorführung stattfinden soll. Wenn wir den selben Weg haben, warum ihn nicht gemeinsam zurücklegen?"


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    Beitrag von Élandor So Nov 15, 2015 11:56 am

    Élandor atmete scharf ein, als Rose ihm immer näher kam. Lange schon war er einem Menschen nicht mehr so nahe gewesen.
    "Ich bevorzuge, meine Wege ohne nennenswerte Gesellschaft zurückzulegen. Die Natur genügt mir als Begleiter vollkommen", entgegnete der Magier leicht spöttisch. "Und Nahrung werde ich schon selber finden, falls dies deine einzige Sorge ist."


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    Beitrag von Gotthelf So Nov 15, 2015 12:16 pm

    Ein wenig überrascht, aber dennoch nicht verärgert, verschränkte Rose die Arme vor der Brust.
    "Seid ihr Magier eigentlich alle so?", wollte sie wissen. "Und außerdem sorge ich mich nicht. Es ist nur..."
    Sie senkte den Blick. "Diese Gaukler sind sooo langweilig."
    Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: "Wohin bist du unterwegs?"


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    Beitrag von Élandor So Nov 15, 2015 7:11 pm

    Leicht zögerlich, ließ Élandor seinen Stab wieder in die Scheide gleiten.
    "Wie sollen wir denn sein? Vorsichtig, misstrauisch? Nur weil ihr Gaukler gleich jeden mit euch herumschleppt heißt das nicht, dass wir uns euch auch anschließen. Und es ist nur was?", fragte der junges Magier interessiert. Jetzt wollte er schon irgendwie wissen, was die Kleine von ihm wollte.
    "Nach Süden. Wohin genau hat dich nicht zu interessieren. Aber ihr Gaukler seid ja alle so offen, muss neu für dich sein, etwas nicht zu erfahren." Diese Stichelei konnte er sich nicht verkneifen, aber er hatte auch keine Lust, den Ruf seiner Gilde von ihr beschmutzen zu lassen.


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    Beitrag von Gotthelf So Nov 15, 2015 7:17 pm

    Rose merkte, dass der Magier sie reizen wollte, doch aus irgendeinem Grund spürte sie nichts.
    "Nur weil ich mit ihnen ziehe, heißt das noch lange nicht, dass ich zu ihnen gehöre", meinte sie. "Normalerweise bin ich allein unterwegs, aber in der Wildnis kenne ich mich überhaupt nicht aus. Dafür weiß ich so ziemlich alles über Städte. Und wieso sollte mich nicht interessieren, wohin du gehst? Du willst sicher in irgendeinen Magierturm voll mit Büchern und anderen langweiligen Sachen, das ist doch klar. Und was würde mich daran hindern, dir zu folgen?"


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    Beitrag von Élandor Mo Nov 16, 2015 9:09 pm

    "Langweilig? Nenne mir eines der Bücher, die sich dort befinden. Ich glaube kaum, dass du jemals in einem der Türme warst."
    Die ganze Situation wurde dem Magier zu bunt. Ohne ein weiteres Wort ging er an Rose vorbei und davon.


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    Beitrag von Gotthelf Mo Nov 16, 2015 9:35 pm

    Eine Weile sah sie dem Magier nach und kaute auf ihrer Unterlippe herum, nicht wissend, was sie tun sollte. Doch dann kam ihr eine Idee. Sie sprintete dem jungen Mann hinterher und warf sich auf ihn. Bevor dieser reagieren konnte lag er bereits rücklings auf dem Boden, Rose saß auf ihm und drückte seine Handgelenke auf die Erde.
    "Nun, da wäre zum Beispiel der Codex Corvinus. Stinklangweilige Lektüre, wenn du mich fragst", sie lachte, als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte. "Na, was sagst du jetzt? Bin ich doch "würdig", in deiner Gesellschaft zu reisen?"


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    Beitrag von Incendium Mo Nov 16, 2015 11:54 pm

    Die Kutsche polterte über die unebene Landstraße, sodass die Insassen auf ihren Bänken auf und ab flogen.
    Hin und wieder entsprang seiner Gemahlin und ihrer Vertrauten ein hochfrequentes erschrockenes Piepsen, wenn sie über einen besonders großen Stein, oder Ast fuhren.
    Ghalleon verzog dabei keine Miene und sprach die ganze Fahrt über kein Wort. Sein Blick starr aus dem Fenster gerichtet ließ er die Reise über sich ergehen. Er hasste solch unnötigen Reisen. Der Graf Hargam von Hellstadt lud zu zu einem exklusiven Ball, bei dem sich ein großer Teil des Hochadels versammeln sollte. Es war ein nichtssagender Abend, den es nur gab, damit sich der Adel besaufen und rumhuren konnte, das war alles. Außerdem musste er dort, im Gegensatz zu Kriegsräten mit seiner Gattin erscheinen, was permanenten Ärger versprach.
    Aufgrund der schlechten Beschaffenheit der Straße, welche nebenbei bildlich für den Zustand des Herrschaftsgebietes Hargams stand, waren ihre Räder schon oft zerbrochen, weshalb sie zeitlich im Verzug waren. Und das geziemte sich für den obersten General nicht. Daher musste Ghalleon ein genervtes Stöhnen unterdrücken, als ihr Tross plötzlich zum Stillstand kam.
    »Was kann denn nun schon wieder passiert sein?«, fragte seine Gattin.
    Anstatt zu antworten stieg er aus der Kutsche, er musste sich ein wenig die Beine vertreten und so konnte er gleichzeitig selbst nachschauen, was sie aufhielt:
    Es war ein Tross verdammter Gaukler. Halsabschneider und Betrüger, welche es vorzogen statt einer Rüstung und einem Schwert Lumpen und Glöckchen zu tragen. Seine Leibgarde war schon dabei die Schausteller dazu zu bewegen den Weg frei zu machen, aber das würde wohl noch eine ganze Weile in Anspruch nehmen, also nutzte Ghalleon die Zeit, um sich ein wenig von seinem Trupp zu entfernen. Nur allein konnte er vernünftig nachdenken. Die angespannte Lage der Hafenlords machte ihm immer noch zu schaffen und erforderte eigentlich derzeit seine ganze Energie. Jedoch konnte er eine Einladung eines so großen Grafen schließlich unmöglich ablehnen, denn dies käme einer Beleidigung gleich.
    Aber allem Anschein nach sei es ihm heute nicht vergönnt überhaupt noch seine Ruhe zu haben, denn kaum abseits des Trosses hörte Ghalleon Kampfgeräusche. Zwei junge Menschen rauften sich am allem Anschein auf dem Boden und es sollte ihn eigentlich nicht kümmern, wenn niederes Volk sich im Dreck wühlte, aber ein Wort ließ ihn stutzen: Codex Convinus?
    Einfache Bürger hatten keinen Zugang zu solch einer hohen Lektüre, wieso fiel also der Name dieses Werkes?
    Ghalleon beschloss dem auf den Grund zu gehen und erblickte einige Schritte weiter die beiden Kämpfenden:
    Einen einfach gekleideten Jungen, welcher hilflos im Griff eines zierlichen Mädchens gefangen war. Was für ein erbarmungsloser Schwächling. Sie hatten sein Kommen nicht bemerkt und eigentlich ziemte es sich nicht, wenn er seine Zeit für belanglose Streuner opferte, aber der Göre würde er eine Lektion erteilen.
    »Codex Convinus - eine langweilige Lektüre also? Soso«, Ghalleons laute harte Befehlsstimme übertönte das Ächzen der Rangelnden mühelos, sodass die Köpfe der beiden erschrocken zu ihm herumfuhren.
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    Beitrag von Élandor Do Nov 19, 2015 6:58 pm

    Bevor der junge Magier auf Rose' Angriff reagieren konnte, trat ein Mann aus dem Gebüsch. Erschrocken fuhr ihr Kopf zu ihm herum.
    Dieses Moment der Unachtsamkeit nutzte Élandor und stieß das Mädchen mit den Beinen von sich. Sofort war er auf den Beinen und zog seinen Stab vom Rücken. Stolz reckte er das Kinn vor und sah zu dem Fremden hinüber, der aussah, wie ein Mitglied des Adels. Abschätzig musterte er dessen Kleidung.
    "Der Codex Convinus ist Standardlektüre."
    Lässig stütze er sich auf seinen Stab, wie auf einen Wanderstock und wartete, dass Rose sich wieder erhob.


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    Beitrag von Gotthelf Do Nov 19, 2015 7:21 pm

    In dem Moment in dem ein hünenhafter Fremder aus dem Gebüsch trat, spürte Rose einen kräftigen Druck im Brustbereich. Der junge Magier drückte sie mit den Beinen von sich, sodass sie auf dem Rücken landete. Auch wenn der Junge Kraft besaß, Anstand sicher nicht.
    Sie rollte sich geschickt ab, stand auf und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann betrachtete sie den Mann vor ihr. Ein schwarzhaariger Mittvierziger, der den Anschein erweckte, noch nie von Humor gehört zu haben. Seine Kleidung ließ einen General vermuten, was bedeutete, dass er nicht allein reiste. Doch auch wenn er eine wie aus Stein gemeißelte Maske statt eines Gesichtes trug, sah er ohne Waffen nur halb so gefährlich aus, wie er könnte.
    "Ich bin Rose, und wer bist du, wenn man fragen darf?", fragte sie, stemmte die Hände in die Hüften und sah ihren Gegenüber herausfordernd an.


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    Beitrag von Incendium Fr Nov 20, 2015 10:35 am

    Ghalleons Mundwinkel zuckten leicht, als das Mädchen ihren Namen kannte. Ein Bastardkind auch noch, wie abartig.
    Seelenruhig holte er seine weißen Samthandschuhe hervor und streifte sie über. Dann trat er an das Gör heran und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige.
    »Ich verbiete mir diesen Ton, junges Weib. Und sollte dir noch einmal in den Sinn kommen einem der erfolgreichsten Generäle diesen Landes derart respektlos zu begegnen, so versichere ich dir, dass ich höchstselbst dir einbläuen werde, was wahrer Respekt bedeutet. Und nun verbeuge dich gefälligst.« Sein Finger zeigte auf den Jungen. »Das gilt auch für dich, du Neunmalklug.«


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    Beitrag von Élandor Fr Nov 20, 2015 4:44 pm

    Élandor zuckte nicht mit der Wimper, auf die unerwartete Ohrfeige des feinen Herren hin. Als er ihn aufforderte, sich vor ihm zu verbeugen, weigerte er sich dem Folge zu leisten. Stattdessen verließ er seine lässige Haltung und hob seinen Stab in eine einfache Verteidigungshaltung.
    "Ich verbeuge mich nicht vor Männern, die meinen Respekt verdient haben."
    Mit dem Stab schob er das Mädchen hinter sich und stellte sich zwischen die beiden. "Schon einmal davon gehört, dass man keinen kleinen Mädchen schlägt?", fragte er daraufhin spöttisch.
    Ohne seine Lippen zu bewegen flüsterte er einen Spruch, der die Feuchtigkeit des Erdreichs anzieht und sammelt das Wasser in einem Punkt des Erdreichs zwischen sich und dem "General".
    In einem Fall des Angriffs seinerseits könnte er es als Kugel aufsteigen lassen und dem Fremden ins Gesicht klatschen, um so den Überraschungsmoment für sich zu gewinnen.


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    Beitrag von Gotthelf Fr Nov 20, 2015 5:10 pm

    Der Schlag war so vorhersehbar wie der nächste Sonnenuntergang, aber Rose entschied sich trotzdem, ihn hinzunehmen. Es stellte sich vermutlich nicht als gute Idee heraus, doch das bemerkte sie zu spät. Sie stand auf und wischte sich das Blut vom Kinn. Zwar erzürnte es sie, dass dieser Einfaltspinsel von Magier sich wie ein Beschützer vor sie stellte, doch sie kommentierte es nicht. Sie sah jedoch schnell ein, dass im Falle einer Konfrontation sie und der Magier zusammenarbeiten müssten, um mit dem Leben davonzukommen. Trotzig stellte sie sich neben ihn.
    "Na, bereitet es euch Genugtuung, Schwächere zu schlagen?", fragte sie bissig und äffte dabei die Sprache der sogenannten Oberschicht nach.
    Vielleicht konnte sie den General so weit provozieren, dass er einen Fehler beging.
    "Du hättest dich nicht einmischen sollen", flüsterte sie dem jungen Magier zu. "Wenn es schief läuft, bist du auch geliefert."


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    Beitrag von Incendium Do Nov 26, 2015 3:57 pm

    Das Wasser, welches sich zwischen ihm und seinen beiden Kontrahenten sammelte, entging Ghalleon nicht. Wer seine Umgebung nicht aufmerksam beobachtete, der würde in einer Schlacht schnell den Tod finden.
    Verdammtes Magierpack. Diese meditierenden spirituellen Spinner waren ihm nie ganz geheuer. Fern von jeder Logik vermochten sie es, die Naturgesetze außer Kraft zu setzen und sahen dies als Rechtfertigung, sich über andere Menschen zu stellen und räumten sich besondere politische Rechte ein. Nur weil ihnen von Geburt an eine außergewöhnliche Gabe in den Schoß gefallen war? Ohne diese besonderen Fähigkeiten waren sie nichts. Im ehrenhaften Zweikampf würde dem Jungen dieser lächerliche Stock nicht viel nützen, angesichts Ghalleons langjähriger Kriegserfahrung.
    Die beiden dachten wohl sie seien mutig, sich ihm zu widersetzen und zu versuchen sich mit ihm zu messen. Aber Mut und Leichtsinn lagen bekanntlich nah beieinander.
    »Genugtuung?«, fragte er. »Das einfache Volk verschließt sich wie gewohnt der höheren Erkenntnis. Wenigstens von dir hätte ich mehr erwartet, Novize, seid ihr Zauberlinge doch sonst so schlau. Diese "Genugtuung", so wie du es bezeichnest, ist viel mehr eine Bürde. Eine Aufgabe, der ich mich als ranghoher General verschrieben habe. Menschen müssen - nein sie wollen - geführt werden. Dafür braucht es natürlich starke Anführer, Autoritäten, die den Untergeordneten zeigen, wo ihr Platz in der Gesellschaft ist. Um es für euch klarer auszudrücken: Ihr seid an diesem unteren Platz in der Gesellschaft und habt euch dementsprechend zu fügen.« Er hob eine Hand und wies auf die Straße jenseits der Bäume Als er weitersprach besaß seine Stimme einen drohenden Unterton: »Es braucht nur einen Wink von mir, um euch in Ketten legen zu lassen, und mit meiner Geduld ist es langsam am Ende. Ich gebe euch nun noch eine letzte Chance, eure Schuld zu begleichen: Verbeugt euch.«
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    Élandor, Ghalleon & Rose Empty Re: Élandor, Ghalleon & Rose

    Beitrag von Gotthelf Fr Nov 27, 2015 11:00 pm

    Der General hatte anscheinend tatsächlich vollends die Geduld verloren. Sein Gesichtsausdruck ließ vermuten, dass er seine Drohung wahr machen würde. Aber was machte das schon für einen Unterschied? Selbst wenn er sich nicht an ihnen ausleben würde, wenn sie sich verbeugten - was für die Adeligen nicht ungewöhnlich war - würde er sie wohl seinen Männern übergeben. Rose erschauderte bei dem Gedanken einer Massenvergewaltigung, verbarg ihre Gedanken jedoch hinter einer ausdruckslosen Maske.
    Auf einmal kam ihr eine Idee. Es gab vielleicht eine Möglichkeit, wie sie heil aus dieser Situation herauskommen könnte. Sie ließ ihren Mantel ins Gras fallen und entblößte damit ihre Schultern. Dann sah sie sich den Mann aufmerksam an. Als Mittvierziger hatte er sicherlich noch reichlich Kraft, dazu ließen seine Größe und Statur ein beträchtliches Körpergewicht vermuten. Jahrelanges Training hatte ihn aber sicher auch sehr agil gemacht. Das Schwert, das er am Gürtel trug, war wohl keineswegs nur zu zeremoniellen Zwecken da. Körperlich war er ihr also überlegen, doch das konnte sie mit ihrer Geschwindigkeit ausgleichen.
    Ohne Vorwarnung preschte sie vor und tauchte unter dem Arm des Generals durch, sodass sie sich nun hinter ihm befand.
    "Ich habe eine bessere Idee", sagte sie lachend und tippte dem Mann mit der Spitze ihres Dolches auf die Schulter. "Ihr zieht einfach eures Weges und lasst uns "einfaches Volk" in Ruhe? Ich brauche niemanden, der mir den Weg zeigt, ich bin Herr über mein eigenes Schicksal."


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    Élandor, Ghalleon & Rose Empty Re: Élandor, Ghalleon & Rose

    Beitrag von Élandor Mo Nov 30, 2015 4:04 pm

    Kurz war der Magier ratlos. Auf der Stelle wären ihm ein gutes Dutzend Beleidigungen eingefallen, aber er wusste nicht, wie viele Männer der General dabei hatte und war keineswegs gewillt, eingesperrt zu werden. Das Ansehen seiner Gilde war ihm wichtig und es zu beschmutzen, kam einem Verrat nahe. Bevor er jedoch reagieren konnte, ließ Rose ihren Mantel fallen.
    Hat sie jetzt vor, ihn zu verführen, oder wie?
    Auf einmal schoss sie vor und stand blitzschnell hinter dem Mann, einen Dolch auf ihn gerichtet. Als sie jedoch ihren Vorschlag machte, musste er einschreiten.
    "Rose, warte. Wenn wir ihn einfach gehen lassen, wird er uns dann in Frieden lassen? Er könnte Männer schicken, die dich und deine Leute gefangen nehmen. Mich ebenfalls. Ich bin der Meinung, wir sollten ihn mit uns nehmen. Und zwar schnell, seine Begleiter werden bald hier auftauchen. Wir sehen dann später weiter, wie wir mit ihm verfahren."


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    Beitrag von Incendium Di Dez 01, 2015 10:51 pm

    »Du bist flink, das muss man dir lassen. Dennoch war dein Angriff durch das Abstreifen des Mantels so vorhersehbar, wie das Aufgehen der Sonne am Morgen« Ghalleon lächelte überlegen, denn er war nicht so wehrlos, wie es vielleicht den Anschein hatte. Aus einer kleinen versteckten Tasche an seinem Handschuh hatte er eine feine Nadel gezückt, welche nun unsichtbar in seiner Rechten ruhte. Getaucht in das Gift der Schwarzen Natter brauchte es nur einen Kratzer, um den Tod zu bringen. Aber er war sich sicher, dass er sie ohnehin nicht brauchen würde.
    »Mich mit euch nehmen? Ihr werdet mich ebensowenig verschleppen, wie das Weib hinter mir ihren Dolch in meine Kehle rammen würde. Ich bin einer der einflussreichsten Männer im gesamten Königreich. Durch meine Entführung, oder Ermordung würdet ihr zu den meist gesuchtesten Personen des Landes werden, inwiefern läge dies in eurem Interesse? Der Tod wäre euch sicher und ihr hängt doch definitiv sehr an euren Leben. Außerdem, Novize, hast du einen Orden zu vertreten. Du wärst eine Schande für die Gilde der Magier - wenn du es nicht ohnehin schon bist, aufgrund mangelndem Respekts gegenüber Autoritäten. Mittlerweile wäre ich dem Vorschlag des Weibs nicht abgeneigt, denn wie ihr euch sicher vorstellen könnt habe ich wichtigere Dinge zu tun, als mich mit euch herumzuschlagen.«
    Die Straße war inzwischen sicher fast freigeräumt, deshalb musste der General zusehen diese Situation schnellstmöglichst aufzulösen. Dabei kochte er innerlich vor Wut, dass er auf den Vorschlag dieser Göre eingehen musste und hatte mit seiner Beherrschung zu kämpfen, ihr nicht gleich seine Nadel in den Leib zu rammen. Die Reaktion des Magiers wäre jedoch unberechenbar, weshalb er sich zurückhalten und zur Kooperation zwingen musste. Seine beiden Verbeugungen allerdings würde er früher oder später noch fordern...
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    Élandor, Ghalleon & Rose Empty Re: Élandor, Ghalleon & Rose

    Beitrag von Gotthelf Mi Dez 02, 2015 11:20 am

    "Wie sollen wir den denn mitnehmen?", fragte Rose  den Magier. Diese Zauberer hatten überhaupt keine Ahnung von praktischen Dingen. Es wäre einfach unmöglich, diesen Riesen zu überwältigen und zu fesseln.
    Der General nahm ihren Vorstoß schon fast zu stoisch hin, doch Rose bemerkte bald, warum. Er hatte eine kleine Waffe aus seinem Handschuh gezogen und versteckte sie nun in seiner massigen Faust. Rose hatte zwar nicht gesehen, um was es sich handelte, aber die Handbewegung hatte den Mann verraten. Sicherlich glaubte er nun, verdeckt zuschlagen zu können, um freizukommen. Na, wenn er sich da mal nicht überschätzt.
    Der Monolog des Generals schüchterte sie überhaupt nicht ein, sie hatte schon zu oft solche leeren Drohungen gehört. Aber in einem Punkt hatte er recht: Sie würde niemals jemanden hinterrücks ermorden.
    Inmitten des ganzen Gefasels entging ihr nicht, wie der General das Wort "Weib" aussprach. Der muss ja ein echter Frauenhasser sein. Das bedeutete, dass er sicher nicht einfach seines Weges ziehen würde, weil er sich nie damit zufrieden geben würde, von ihr geschlagen worden zu sein.
    Sie steckte den Dolch wieder zurück.
    "Ich bin keines von euren "Weibern"", flüsterte sie in das Ohr des Generals und zeigte ihm ihre linke Wange. Darauf befand sich ein Brandmal, dass die Menschen ihr hinzugefügt hatten, und sie als Elf kennzeichnete.


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    Élandor, Ghalleon & Rose Empty Re: Élandor, Ghalleon & Rose

    Beitrag von Élandor So Dez 06, 2015 12:19 pm

    Widerwillig knurrte Élandor. Dennoch musste er Rose und dem General recht geben. Eine Entführung wäre gefährlich und wohl viel zu auffällig. Den Transport hätte er irgendwie hinbekommen, aber die Folgen wären für die beiden alleine kaum zu bewältigen.
    "Na gut, meinetwegen. Tut doch, was Ihr wollt, aber seid Euch einer Sache gewiss: Unsere Gilde hält zusammen. Wir suchen uns aus, wem wir Respekt zollen und wem nicht. Aber wer einen von uns angreift, hat mir der Rache aller zu rechnen." Der Magier stieß seinem Gegenüber den Stab vor die Brust und ließ dort seinen Kleidung anfangen zu brennen. Dann spuckte er auf den Boden und zog sich zurück, bis er an einem Baum lehnte und abwartete, in der Hoffnung, der General würde einfach gehen und Rose und ihn in Frieden lassen.


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