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"Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?  Kj7b-8-c9f0

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    "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?

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    "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?  Empty "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?

    Beitrag von Caymon Mo März 28, 2016 11:27 pm

    Heyho,

    ich wollte mal eine Frage in den Raum werfen... Smile

    Wie steht ihr eigentlich zu "klassischen" Fantasywesen? Einige Wesen tauchen ja ziemlich häufig in Büchern und Filmen auf, wie z. B.: Drachen, Zwerge, Orks, Trolle/Riesen, Elfen, Werwölfe, Vampire etc.

    Nun finde ich einige dieser Wesen auch sehr faszinierend, nur würde ich mir gelegentlich ein wenig mehr Abwechslung wünschen. Sprich: dass komplett ANDEREN Fantasywesen mal etwas mehr Beachtung geschenkt werden würde...

    Wie ist eure Meinung dazu? Gehören "klassische" Fantasywesen einfach in jedes Buch oder würdet ihr auch mal auf Drache, Ork & Co. verzichten und stattdessen "unkonventionellen" Wesen begegnen wollen?

    Mich beschäftigt die Frage sehr, vielleicht geht es ja einigen genauso...

    LG,
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    "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?  Empty Re: "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?

    Beitrag von Drottning Katt Di März 29, 2016 1:16 am

    Die klassischen Wesen gehören für mich nicht zwangsläufig rein, aber es stört mich auch nicht, wenn sie drin sind. Mir ist es wichtiger, dass die verschiedenen Kulturen vielschichtig und glaubhaft ausgearbeitet sind. Ob es sich bei der betreffenden Kultur nun um Elfen oder eine Art ist, die bisher so noch nie aufgekreuzt ist, ist mir dabei sogar relativ schnurz. Das Wie ist für mich entscheidend, nicht das Wer oder Was. Ist genau wie mit dem europäisches-Mittelalter-Setting, das manch einer ausgelutscht findet. Solange die Welt vielschichtig und facettenreich ist, habe ich nichts gegen dieses Setting. Am meisten punktet man bei mir aber, wenn man sich nicht auf einen Kulturkreis beschränkt, sondern eben je nach Größe der Welt auch mehrere einfließen lässt und sich das auf verschiedene Völker verteilt.

    Man kann ja auch den bekannten Fantasy-Völkern einen ganz neuen Anstrich geben, das wirkt auch wieder ganz anders. In Alexey Pehovs Chroniken von Siala sehen die Elfen aus wie Orks, die es auch noch gibt. Manch einer verwechselt sie sogar und die Orks sind als Volk älter als die Elfen. Das fand ich ganz interessant. In Dunkeljäger vom selben Autor gibt es neben den klassischen Völkern auch ganz viele weitere, auch viele exotische Sachen. Ich würde grob schätzen, dass es da um die 40 Völker gibt, leider ist es nur ein Einzelband, sodass die Welt kaum vertieft werden konnte. Und in den Chroniken von Hara, auch von Pehov gibt es neben den Elben, die eher böse sind, und einigen anderen noch eine ganz eigene Art, nämlich Wesen mit Flügeln. Vllt wäre der Herr Pehov ja was für dich^^

    In meinen eigenen Stories gibt es Elfen, Zwerge, Vampire (keine Plüschvampire, richtige) und einige Eigenkreationen, also auch eher eine bunte Mischung. Drachen sind eher ein Mhythos, man hat sie schon lange nicht mehr gesehen. Orks, Trolle und Riesen gibt es bei mir aber keine. Tatsächlich auftreten tun bisher Elfen (Mainchara ist ein Halbelf^^) sowie zwei bis drei Eigenkreationen, über die anderen wurde bisher nur gesprochen (was sich noch ändern kann und wahrscheinlich auch wird) (und dann gibt es halt noch die diversen Menschenvölker, aber die habe ich jetzt mal ausgeklammert).

    Lange Rede, kurzer Sinn: Klassische Fantasy-Völker müssen nicht langweilig sein, kommt immer darauf an, wie man sie darstellt.


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    "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?  Empty Re: "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?

    Beitrag von Dunkelreiter Di März 29, 2016 1:13 pm

    Also ich persönlich finde es interessant bekannte Fantasywesen neu zu erschaffen und zu entdecken. Auch sollte eine Geschichte meiner Meinung nach dem Leser die Möglichkeit geben das ihm vorgesetzte Volk aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Bis auf meinen leidenschaftlichen Hass gegenüber Elfen würde ich ansonsten Nightfox zustimmen. Ein Daumen hoch für Klassische Fantasywesen, wenn sie individuell und facettenreich ausgearbeitet sind.

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    "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?  Empty Re: "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?

    Beitrag von Nerena Di März 29, 2016 1:14 pm

    Ich finde die klassischen Fantasywesen auch nicht ausgelutscht.
    jeder Autor kann sie immer wieder neu erfinden und wenn er nur eine Kleinigkeit ändert

    In meiner eigenkreation habe ich viele Wesen, teils erfundene, teils klassische, teils andere Wesen die eher selten in Büchern verwendet werden

    Allerdings spezialisiere ich mich am Anfang fast ausschließlich auf die Menschen, erst später zeige ich ordentlich was von den anderen Wesen

    Aber ich finde klassische fantasywesen gehen immer (wenn gut gemacht)


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    Beitrag von Enki Di März 29, 2016 4:52 pm

    Da habe ich eine recht ambivalente Einstellung.
    Bis jetzt habe ich noch keine klassische High-Fantasy geschrieben, also auch noch keine Elfen, Drachen etc.. Gerade bei solchen größeren Projekten, wo ja auch die Erschaffung bzw. Beschreibung einer Welt im Vordergrund steht, verlasse ich mich lieber auf selbst ausgedachte Spezies. Das gibt mir mehr Freiraum, zumal mir meistens die Ideen zu Lebensformen vor denen zur Handlung kommen.
    Gerne hingegen verwende ich Vampire und andere Arten von Untoten, wo ich meist den modernen Stereotyp mit Elementen klassische Sagen mische. Auch Dämonen verwende ich andauernd, wobei man da wohl kaum von "klassischen" Fantasywesen sprechen kann, da der Begriff so weit gefasst ist, dass man sich die einzelnen Exemplare de facto doch selbst ausdenkt.


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    "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?  Empty Re: "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?

    Beitrag von Dunkelreiter Di März 29, 2016 5:06 pm

    Dann würde mich interessieren was du mit
    andere Arten von Untoten
    meinst. Habe mir kürzlich ein neues dunkleres Projekt erdacht, das von solchen Wesen nur so strotzen sollen, aber um ehrlich zu sein weiß ich nicht was in dem Bereich so die Stereotypen an Untoten sind.

    Grüße Smile
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    Beitrag von Caymon Di März 29, 2016 5:51 pm

    Okay, interessant zu lesen, was ihr so zu klassischen Fantasywesen denkt. Smile

    Nicht, dass ihr mich falsch versteht: ich finde klassische Fantasywesen ja nicht grundsätzlich langweilig, nur manchmal denke ich halt, wenn ich ein Buch lese oder einen Film sehe: "Vollmond, na klar. Gleich verwandelt er sich in einen Werwolf." Oder: "Wie wär's denn mal mit einem anderen Feuer spuckendem Wesen als einen Drachen?"

    Klar, wenn die klassischen Fantasywesen interessant präsentiert werden, habe ich auch nichts dagegen. Nur gelegentlich finde ich die Autoren oder Serienschöpfer etwas einfallslos, wenn sie auf immer die gleichen Wesen, die dann auch noch immer gleich aussehen oder agieren, zurückgreifen. Wink
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    "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?  Empty Re: "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?

    Beitrag von Enki Di März 29, 2016 8:43 pm

    Dann würde mich interessieren was du mit
    andere Arten von Untoten
    meinst. Habe mir kürzlich ein neues dunkleres Projekt erdacht, das von solchen Wesen nur so strotzen sollen, aber um ehrlich zu sein weiß ich nicht was in dem Bereich so die Stereotypen an Untoten sind.
    Gerne doch gibt es hier einmal die Liste.

    Die klassischen Stereotypen wären:
    - Zombie (geistlos, fleischfressend, meist durch Virus übertragen)
    - Wiedergänger (unkonkreter, meist mit übernatürlichen Kräften, aber nicht Blut trinkend)
    - Mumie
    - lebende Skelette
    - von Nekromanten erweckte Leichen (meist ohne besondere Kräfte oder Bewusstsein)
    - Lich (mächtiger Magier, der sich selbst in diesen Zustand brachte, um Unsterblichkeit zu erlangen)
    - Kopfloser Reiter (als Todesomen, Mörder und/oder Büßer)

    Dann, etwas spezieller, kenne ich noch:
    - Draugr (skandinavische Untote; übermenschlich stark und Fleisch fressend, leben meist in Grabhügeln)
    - Nachzehrer (bleiben im Grab liegen und fressen ihren eigenen Körper, währenddessen sterben ihre Hinterbliebenen)
    - Baykok (aus der indianischen Mythologie; sieht wie ein mit Haut bedecktes Skelett aus und tötet unehrenhafte Krieger mit Keule und/oder unsichtbaren Pfeilen, um danach ihre Leber zu fressen)
    - Wrukolakas (eine Mischung aus Werwolf und Vampir)
    - Dhampir (Mischling aus Vampir und Mensch, kann Vampire erkennen und töten)
    - Asanbosam (vampirähnliches Wesen mit Stahlzähnen und sechs Armen mit hakenartigen Klauen, das im Urwald lebt)
    - diverse weitere regionale Variationen von Vampiren und Wiedergängern

    Des weiteren habe ich mir zwei Arten für meine Geschichten selbst ausgedacht:
    - Shoabai (ähnlich dem Nachzehrer; kann Leuten die Lebenskraft aussaugen, wenn er einen persönlichen Gegenstand von diesen berührt)
    - Usumbli (hautbedecktes Skelett, dessen Beine fehlen; kann schweben und Gegner mit scharfen Klauen attackieren)

    Wenn du dich näher mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, empfehle ich dir Bücher Das Vampirhandbuch und Vampire! Vampire!: Alles über Blutsauger. Beide stellen gut die verschiedenen Varietäten von Vampiren dar.
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    Beitrag von Dunkelreiter Di März 29, 2016 10:48 pm

    Das ist mal eine ausführliche Liste! Vielen Dank!
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    Beitrag von Mimi Mi Apr 13, 2016 4:39 pm

    Ich persönlich muss sagen, ich mag beides. Ich genieße es "alte Bekannte" wiederzutreffen, aber ich finde es auch immer spannend, wenn jemand seine eigene Gewürzmischung mit in den Pot wirft und neue Rassen erfindet – HighFantasy betreffend.

    Die "alten Bekannten" mag ich aber nur, wenn sie nicht komplett auf Klischees basieren oder man sämtliche Rassenmerkmale über Board wirft *hust*Glitzervampire*hust*. Ich persönlich versuche mich immer auf Mythologien zu berufen.

    Gerade bei Vampiren und Werwölfen ist das sehr spannend, weil ich je nachdem, wo ich meine Story ansiedle oder den Ursprung einer klassischen Rasse hinlege, auf verschiedene Elemente zurückgreifen kann und meiner Ansicht nach so glaubhaftere Rassen bekomme (ja, ich konstruiere Rassen meistens Bottom-up). Auf den Dracula-Vampir aus dem 19. Jahrhundert oder den übersexualisierten Ann Rice Verschnitt kann ich gut und gerne verzichten. Als interessantes Beispiel fällt mir die Kate Daniels-Reihe von Ilona Andrews ein, bei der Vampire zum Beispiel blutsaugende, degenerierte Monster sind, die von Nekromanten gesteuert werden, weil sie sonst alles niedermetzeln.

    Bei Zwergen, Elfen und Orks fände ich es schön langsam mal erfrischend, ein paar Bücher ohne diese Klassiker zu sehen, da man hier wirklich sehr leicht auf Klischees zurückfällt, was ich wie schon angemerkt nicht mag.

    Vor allem finde ich es bei mythologischen Elementen aber auch immer wichtig, dass es in die Umgebung passt und freue mich auch immer, wenn lokales Eingebunden wird. Ich persönlich warte ja immer noch auf Urban Fantasy-Erzählungen, die sich mal so richtig, alte Sagengestalten, wie den Alb, die Percht oder vielleicht auch diverse Heinzelmännchen vornehmen Very Happy
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    "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?  Empty Re: "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?

    Beitrag von Gast Mi Apr 13, 2016 7:10 pm

    Für mich kommt es sehr stark drauf an. Ich denke man kann viele klassische Fantasywesen neu interpretieren oder andere Seiten von ihnen hervorheben, wenn man genug recherchiert. Schliesslich gibt es unzählige Märchen und Legenden aus den verschiedensten Kulturkreisen in denen ähnliche Figuren/Wesen vorkommen. Ausserdem kann man die Fantasywesen nach Belieben verändern, z.B. ihre Rolle verändern. Das heisst dann natürlich nicht, dass man sie einfach zu ihrem Gegenteil werden lässt, das wäre zu plump, aber man kann diesbezüglich trotzdem eine ganze Menge an Dingen verändern.                                                                                                                                                

    Allerdings findet sich auch immer was, das noch keiner (oder zumindest kaum einer) für seine Bücher aufgegriffen hat, selbst bei bekannteren Kulturkreisen (und auch dem eigenen Wink ). Allein schon in den Märchen und Sagen von den britischen Inseln findet sich eine Unzahl an Wesen, die kaum einer kennt (Finfolk, Kelpies, Fenoderee ... um nur ein paar Beispiele zu nennen). Es findet sich immer was, wenn man genug Recherche betreibt. Was mich persönlich stört, ist das Kopieren von anderen Fantasybüchern. Das beste Beispiel dafür sind natürlich diese Fantasybücher in denen es nur so von Orks und Elben etc. wimmelt. Elben kann ich ja noch tolerieren, sofern erkennbar ist, dass sie auch von was anderem als Tolkien inspiriert sind, aber Orks sind meines Wissens nach von Tolkien selbst erfunden worden (den Begriff gab es schon vorher; der hatte aber recht wenig mit den "Fantasy-Orks" zu tun). Sowas finde ich dann ziemlich langweilig und fantasielos, vor allem weil es nun schon geschätzte tausendmal gemacht wurde. Sleep  Wenn man Fantasy schreibt, kann man eine ganz eigene, neue Welt erschaffen. Warum also über Charaktere (bzw. Stereotypen) schreiben, die sich ein andrer schon erdacht hat?
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    Beitrag von Mimi Mi Apr 13, 2016 7:24 pm

    Du sprichst mir aus dem Herzen @Diamantvogel.
    Die britischen Inseln bieten wirklich viel Stoff. Schottland alleine schon hat ja nicht nur Loch Ness und Highlander zu bieten Laughing – von Irland, Wales und dem ganzen keltischen Hintergrund will ich gar nicht erst anfangen.

    Und GRR Martin hat ja schon eindrucksvoll bewiesen, dass man nicht unbedingt Orks, Elben und Zwerge braucht um einen gewaltigen und funktionierenden Fantasy-Epos zu schreiben. Ich bin ehrlich gesagt gespannt, inwieweit diese Buchreihe das Fantasy-Genre beeinflussen wird. Vielleicht sind Whitewalker dann die neuen Orks? Razz
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    Beitrag von Sue Fr Apr 15, 2016 12:45 am

    Da muss ich mal eben was einwerfen. Wink
    Für alle, die gut Englisch können, habe ich einen Link zu Fantasiewesen aus GB - mit tollen Zeichnungen!
    Einfach links eine Kategorie wählen.
    Wie viele Stunden ich schon auf der Seite verbracht hab, und dabei sind das nur ein paar Ausschnitte aus dem zugehörigen Buch... irgendwann bestell ich mir das!

    http://www.batcow.co.uk/strangelands/index.htm
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    "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?  Empty Re: "Klassische Fantasywesen" - wie steht ihr zu Stereotypen?

    Beitrag von Drottning Katt Sa Apr 16, 2016 3:17 pm

    Wo hier von mythologischen Elementen verschiedener Kulturkreise die Rede ist: All jene, die sich in die Richtung mehr wünschen, lege ich unbedingt die Chroniken des Eisernen Druiden von Kevin Hearne ans Herz. Anfangs spielt es in Amerika, aber es treten Wesen und Götter verschiedenster Mythologien auf und mischen mal mehr mal weniger mit, denn die Hauptfigur der Druide Atticus, zieht mehr und mehr die Aufmerksamkeit dieser auf sich. Beschränkt sich dann auch nicht nur auf Amerika als Schauplatz, es spielt sich auch viel hier in Europa ab und natürlich in den ganzen Zwischenwelten, wo die Götter selber hausen (z.B. Asgard). In den sieben Bänden, die ich bisher gelesen habe, gibt es Einflüsse keltischer (Mainchara ist Ire, also logisch), nordischer, griechisch-römischer, indianischer (falls man das so pauschal zusammenfassen kann), christlicher, japanischer, indischer und slawischer Mythologie, nicht nur in Form von Göttern, sondern eben auch verschiedenster Kreaturen. Und es wurde nicht ohne Sinn und Verstand zusammengemixt, sondern schon sinnvoll miteinander kombiniert. Grundsituation ist halt, dass sämtliche Götter und Wesen, an die die Menschen verschiedenen Kulturkreisen glauben, tatsächlich existieren. Natürlich spielen da nicht alle eine gleich große Rolle, aber auf seinem langen Weg trifft Atticus die verschiedensten Gestalten aus den verschiedensten Mythologien. Besonders häufig begegnet man natürlich keltischen Wesen, da Atticus selbst aus diesem Kulturkreis kommt.
    Zudem ist die Geschichte einfach toll erzählt und lohnt sich.

    Man merkt auch, dass der Autor das alles ausgiebig recherchiert hat und am Anfang eines jeden Buches gibt es eine Anleitung, wie man denn die ganzen ungewohnten Namen ausspricht (gerade die keltischen habens da ja in sich).


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    Beitrag von Drachenprinzessin Mi Mai 04, 2016 4:22 pm

    Diamantenvogel schrieb:Für mich kommt es sehr stark drauf an. Ich denke man kann viele klassische Fantasywesen neu interpretieren oder andere Seiten von ihnen hervorheben, wenn man genug recherchiert. Schliesslich gibt es unzählige Märchen und Legenden aus den verschiedensten Kulturkreisen in denen ähnliche Figuren/Wesen vorkommen. Ausserdem kann man die Fantasywesen nach Belieben verändern, z.B. ihre Rolle verändern. Das heisst dann natürlich nicht, dass man sie einfach zu ihrem Gegenteil werden lässt, das wäre zu plump, aber man kann diesbezüglich trotzdem eine ganze Menge an Dingen verändern.                                                                                                                                                

    Allerdings findet sich auch immer was, das noch keiner (oder zumindest kaum einer) für seine Bücher aufgegriffen hat, selbst bei bekannteren Kulturkreisen (und auch dem eigenen Wink ). Allein schon in den Märchen und Sagen von den britischen Inseln findet sich eine Unzahl an Wesen, die kaum einer kennt (Finfolk, Kelpies, Fenoderee ... um nur ein paar Beispiele zu nennen). Es findet sich immer was, wenn man genug Recherche betreibt. Was mich persönlich stört, ist das Kopieren von anderen Fantasybüchern. Das beste Beispiel dafür sind natürlich diese Fantasybücher in denen es nur so von Orks und Elben etc. wimmelt. Elben kann ich ja noch tolerieren, sofern erkennbar ist, dass sie auch von was anderem als Tolkien inspiriert sind, aber Orks sind meines Wissens nach von Tolkien selbst erfunden worden (den Begriff gab es schon vorher; der hatte aber recht wenig mit den "Fantasy-Orks" zu tun). Sowas finde ich dann ziemlich langweilig und fantasielos, vor allem weil es nun schon geschätzte tausendmal gemacht wurde. Sleep  Wenn man Fantasy schreibt, kann man eine ganz eigene, neue Welt erschaffen. Warum also über Charaktere (bzw. Stereotypen) schreiben, die sich ein andrer schon erdacht hat?

    Darüberhinaus würde mich mal interessieren wie viele Leute tatsächlich wissen, dass Tolkien sich für seinen Herrn der Ringe von der Kalevala (dem finnischen Epos) hat inspirieren lassen, die wiederum auf Volksgesängen beruht, die von Elias Lönnrot im 19. Jahrhundert zusammengetragen und zu diesem Epos geformt worden sind.


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    Beitrag von Wouklyn Mi Mai 04, 2016 7:58 pm

    Schönen Abend!

    Ohne die ausführlichen Beiträge der anderen gelesen zu haben, schreibe ich mal, was ich davon halte.

    Wie steht ihr eigentlich zu "klassischen" Fantasywesen? Einige Wesen tauchen ja ziemlich häufig in Büchern und Filmen auf, wie z. B.: Drachen, Zwerge, Orks, Trolle/Riesen, Elfen, Werwölfe, Vampire etc.
    Ich liebe Drachen, Werwölfe, Vampire usw. Zwerge eher weniger, aber schön gestaltet können sie auch amüsant und/oder beeindruckend sein. Nur wüsste ich nicht was "nicht klassische" Fantasywesen sind silent
    Gut finde ich, wenn diese Wesen etwas für das Wesen typische an sich haben, aber immer noch etwas überraschendes. Oder, wenn sie genau anders sind, als man sich denkt. Aber bitte, ohne, dass es sich wie eine Verkackeierung liest. Neutral

    Gehören "klassische" Fantasywesen einfach in jedes Buch oder würdet ihr auch mal auf Drache, Ork & Co. verzichten und stattdessen "unkonventionellen" Wesen begegnen wollen?
    Für mich gehören die klassischen Wesen nicht unbedingt dazu. Fantasy Bücher können auch anderes "zauberhaftes" und abnormales bieten. Ich finde es aber auch interessant, wenn man aus dem Klassischen etwas Neues macht. Auch wenn man nicht zu sehr klischeebezogen arbeitet. Also bin ich auf für unkonventionelles zu haben. Ich bin da nicht so wählerisch^^

    Liebe Grüße,

    Wouklyn


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    Beitrag von Fiabeth Mi Jun 29, 2016 8:09 am

    Mich nerven die klassischen Fantasywesen, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie in den wenigsten Büchern, die ich gelesen habe, wirklich neu interpretiert wurden. Mittlerweile lasse ich Bücher, die von Elfen, Zwergen und ähnlichen Wesen handeln, sogar oft links liegen, weil ich befürchte, die Geschichte könnte langweilig und klischeehaft werden (womit mir wahrscheinlich einige durchaus interessante Werke entgehen).

    Am liebsten habe ich Geschichten, in denen neue Rassen vorkommen und schreibe auch selbst solche. Es heißt ja „Fantasy“, warum sollte man da also immer auf dasselbe zurückgreifen?

    Bei dunklen Wesen wie Vampiren bin ich nicht ganz so heikel. Da mag ich auch ganz gerne Geschichten, in denen diese ganz klassisch dargestellt werden. Warum, weiß ich nicht.
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    Beitrag von Foly86 So Jun 25, 2017 10:54 am

    Auch wenn dies schon ein älteres Thema ist, möchte ich gerne meinen Senf dazu geben. Wink

    Mich langweilen diese "Stereotypen" eigentlich nicht, vorrausgesetzt die Story ist gut unnd die Rassen oder völker sind gut geschrieben und beschrieben. Außerdem gibt jeder Autor wieder was neues dazu so das es bei einem guten Autor nicht langweilig wird. Man sollte den Rassen an und für sich nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken, den es sollten die einzelnen Charaktere und die Geschichte sein die fesselt, nicht ob das ein neues Volk ist. Was jetzt nicht heißen soll das die Völker und Rassen unwichtig sind.
    Ich bin ja sehr großer Tolkien - Fan und von daher liebe ich natürlich auch die "klassischen" Völker. Persönlich mag ich nur die Elben nicht sonderlich, weil sie mir meist als zu perfekt beschrieben werden. Magie gehört für mich einfach dazu, es muss aber nicht unbedingt der klassische Zaubermeister wie Gandalf oder Dumbledore sein.
    Auch bin ich ein großer Zwergen Freund. Ich liebe die Bücher von Markus Heitz und finde das er die Zwerge sehr gut beschrieben hat, auch wenn in der Zwergen Reihe alles sehr auf den klassischen Vorstellungen beruht.
    Dann gibt es noch eine Menge Bücher wo man vieles aus einer anderen Sicht sieht. Harry Potter zum Beispiel. Ja klar die Zauberer werden sehr klassisch mit Zauberstab und Spitzhut dargstellt und auch das Seting ist sehr klassisch, aber andere Wesen werden wieder anders dargstellt wie gewohnt. Werwölfe zum Beispiel die in anderen Büchern fast immer das reine böse sind. Bei HP sieht man das es drauf ankommt was man selber aus seinem Schiksal macht und somit ist Lupin eindeutig ein Guter und keiner Böser Werwolf. Auch wenn die meisten Werwölfe doch eher böse sind, was aber eben an den anderen Menschen liegt die sie in diese Rolle reinzwingen wollen.
    Ein andere Buchreihe die mir sehr gefällt und viel Neues enthält ist die PEter Grant Reihe von Ben Aaaronvitch. Es gibt auch wieder zauberer, aber komplett anders dargstellt. Geister, Vampire und Wassergötter und viele, viele andere Wesen die zum Teil auf Bekanntem basiert aber komplett neu interpretiert wird.
    Auch toll fand ich die Skullduggery Pleasant Serie von Derek Landy in der es viel "Neues" zu entdecken gibt und dazu noch einges zum Lachen.
    Was ich nicht sonderlich mag sind die ganzen Vampirgeschichten. Vampir saugt unschuldigen das Blut aus, prügelt sich zwischendrin mit Werwölfen und verliebt sich in ein wunderschönes Menschenmädchen..... das ist so langweilig. Ich mag zwar den klassischen Dracula (das Hörspiel kann ich sehr empfehlen) aber bei diesen Büchern habe ich wirklich das Gefühl das sich alles nur wiederholt. vorallem die Liebesgesichten innerhalb der Vampirbücher stören mich, weil ich absolut keine Liebesgeschichten in einem Fantasybuch brauche.


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    "Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche." ( Nach Ernesto "Che" Guevara de la Serne)

      Aktuelles Datum und Uhrzeit: So Apr 28, 2024 6:54 am