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    Die Sache mit dem Bier

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    Die Sache mit dem Bier Empty Die Sache mit dem Bier

    Beitrag von _Mishra Di Nov 05, 2019 1:43 pm

    Moin allerseits.

    In einer KG von mir sitzt der Protagonist in einer Kneipe und trinkt. Im Schreibfluss hat es sich dann ergeben, dass ihm der Wirt ungefragt ein weiteres Bier vor die Nase setzt. Und eben wurde ich etwas stutzig, wie ich noch mal drüber gelesen habe.
    Eben diese Aktion, dem Gast ohne Bestellung ein Bier zu geben, habe ich schon einige Male gelesen. Ich frage mich jetzt wie realistisch das ist, oder ob sich dieses Verhalten selbstständig gemacht hat, weil es der Atmosphäre zuträglich ist und sich mit der Zeit in jede Tavernenszene jedes Autoren hineinschleicht.

    Ist euch das schon mal aufgefllen? Habt ihr das selbst schon mal geschrieben und wie denkt ihr darüber? Das wird ja sicher kein Freibier sein.
    Gehörte es vielleicht zum Alltag, dass man solange und soviel trinkt, bis man die Taverne verlässt? Gilt das Überschreiten der Türschwelle quasi als Kaufvertrag für eine nicht nähe bestimmte Menge an Bier? Wird in Tavernen grundsätzlich nur Bier ausgeschenkt? Es wirkt manchmal, als gäbe es nichts Anderes.
    Oder wo kommt das sonst her?
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    Beitrag von TKarn Di Nov 05, 2019 2:05 pm

    Naja, ist der Gast vielleicht ein Stammkunde und der Wirt weiss, wieviele Biere er trinken möchte?

    In meinen Tavernen wird nicht nur Bier ausgeschenkt.
    Aber in früheren Zeiten war es mit der Hygiene halt nicht so toll. Das mit Bier und Wein war einfach weniger infektiös....


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    Beitrag von Roy Aal Di Nov 05, 2019 3:33 pm

    Also jetzt natürlich je nach Epoche, wurde in Tavernen kein Wasser ausgeschenkt - weil Wasser eben oft verunreinigt war. Da hat man irgendwas draus gebraut und dann war's sicher.
    Dies bezüglich hatte ich mal eine Zeit lang überlegt, wie es so mit der Alkholsucht aussah. Aber anderes Thema. Very Happy

    Je nach Gegend gab es dann das Bier oder den Wein/Met. Wenn es keine schönen Südhänge in der Gegend gibt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass das einfache Volk einen billigen Wein sich von weiß wo in den Keller lagern lässt. Da gabs dann Hopfen und Malz und folglich das Bier.

    Prinzipiell gibt es ja das Modell, des "Nachschenkens". Bzw. dass so oft der Becher aufgefüllt wird, bis man ihn umdreht.

    Aber ich habe auch schon oft an einer Szene geknabbert, weil ich mir dachte, wie er jetzt geschickt ein Bier bestellen kann, ohne dass es den Dialog mit der anderen Person stört.

    Ich denke aber, dass man prinzipiell davon ausgehen kann, dass wenn jemand eine Tarvene betritt und es dort nur Bier gibt, jeder erstmal ein Bier hingestellt bekommt. Finde es also nicht abwegig. Wink
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    Beitrag von elTrixi Mi Nov 06, 2019 10:19 am

    Ich kenne das so, dass es keine Restaurants in unserem Sinne gibt, sondern Gasthäuser für Durchreisende, die keine eigene Bleibe in der Stadt haben. Diese Leute haben ja auch keinen Lagerraum für Vorräte und keine Kochmöglichkeit. Das Gasthaus kümmert sich dementsprechend um das Gesamtpaket: Kochen, Lagern, Schlafplatz und natürlich auch Getränke. Dabei wird eine Art Festpreis festgelegt. Getränke sind dann sozusagen Flatrate.


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    Beitrag von Nina Mi Nov 06, 2019 1:56 pm

    Man sollte auch unbedingt bedenken, dass das Bier zu der Zeit sehr schwach war. Also zumindest das aus dem Alltag, im Kloster hatten sie öfter auch stärkeres Bier. - Also nehme ich mal an, dass die wenigsten es bei einem beließen. Sonst kannst Du ja auch von Gesten schreiben, also z.B. die Schankmaid holt den Krug hoch, der Gast nickt. Oder wie auch immer.
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    Beitrag von Strato Incendus Mi Nov 06, 2019 2:24 pm

    _Mishra schrieb:Im Schreibfluss hat es sich dann ergeben, dass ihm der Wirt ungefragt ein weiteres Bier vor die Nase setzt. Und eben wurde ich etwas stutzig, wie ich noch mal drüber gelesen habe.
    Eben diese Aktion, dem Gast ohne Bestellung ein Bier zu geben, habe ich schon einige Male gelesen.

    Nur gelesen? Wink

    Dann brauchst du nur mal nach Köln zu kommen Smile . Da stellt dir der Köbes auch gerne mal ungefragt direkt das nächste Glas Kölsch hin, falls du nicht aktiv sagst, dass du genug hast. Und nein, das ist kein Freibier.


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    Beitrag von :Domai Mi Nov 13, 2019 10:41 pm

    Zu deiner Frage ob, dass damals zum Alltag gehört hat, ja, hat es. Um genau zu sein, war es so, wie Roy Aal schon angemerkt hat, das Wasser meist verunreinigt war und Säfte recht schnell gärten, weswegen hat meist "Wein" und eben Bier getrunken wurde. Das Alkohol irgendwie schädlich sein könnte, das spielte absolut keine Rolle. Es war sogar so, dass schon Kinder häufig Bier/Wein tranken, welche aber eben einen geringen Alkoholgehalt hatten, weil die meisten Weine doch eher Zufallsprodukte waren.

    In vielen Kneipen ist es auch so, dass man erst beim Verlassen bezahlen muss und die Anzahl der Krüge wird dann mit einem Strich auf dem Untersetzer festgehalten. Dann wird auch das ein oder andere Mal einfach noch ein Krug hingestellt, weil entweder derjenige bezahlt oder er muss eben explizit ablehnen. Immerhin wird so der Umsatz sozusagen erhöht.

    Je nachdem, in welcher Zeit deine KG spielt, kann natürlich auch härterer Alkohol angeboten werden. Besondern Whiskey und Rum galten in der frühen Neuzeit und auch zum Großteil auch heute noch als edle Tropfen. Bier dagegen hat meist eher etwas Alltägliches bzw. "Vom-niederen-Stande".

    Ich hoffe ich konnte dir mit meinem Beitrag noch ein wenig helfen Smile


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    Beitrag von _Mishra Mo Nov 25, 2019 6:18 pm

    Hey, danke euch allen für die Kommentare. Das Leben hat mich ein wenig gepackt und irgendwo muss die Zeit ja herkommen. Tut mir Leid, dass ich das Ganze nicht weiter verfolgt habe.

    Aber nun. Jetzt im Nachhinein macht das Gaze durchaus Sinn. Ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht, sondern wollte eure Sicht erfahren. Die Frage der Wasserqualität ist natürlich essentiell und Bier als gebrautes Produkt anderen Flüssigkeiten durchaus vorzuziehen. Verständlich. Die Stärke des Bieres mag wohl variieren und ich kann als nicht-Bier-Trinker da irgendwie nur schwer mitreden. Aber eure Erläuterungen helfen mir in jedem Fall, das Ganze besser zu verstehen. Danke dafür.

    Auch der Non-verbale Nachfüll-vertrag erscheint jetzt klarer als zuvor.
    Schön, dass hier eine breite Expertise vorhanden ist. Smile

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