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    Im Westen nichts Neues - Erich Maria Remarque

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    Beitrag von Sue Do Okt 26, 2017 10:19 pm

    Dass die in Fantasygeschichten oft vorkommenden Kriege eigentlich etwas viel Schlimmeres sind, als oft dargestellt, wissen wir alle.
    Ich habe mir in den letzten Wochen das obige Hörbuch angehört (darin erzählt ein Soldat vom Ersten Weltkrieg), und frage mich jetzt, was das für Auswirkungen auf meine Schreiberei haben wird...
    Kennt noch jemand das Buch? Und hat es euch irgendwie beeinflusst?
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    Beitrag von Airstrike Fr Okt 27, 2017 4:38 pm

    Jup, wir mussten es mal in der Schule lesen. Die Betonung liegt auf muss. Viele lasen es Freiwillig, doch ich fand damals die langen Beschreibungen des Soldatenalltags fad. Im nachhinein jedoch glaube ich, dass ich mir das Buch vielleicht noch einmal zu Gemüte führen werde, weil es von allen Darstellungen des Krieges die ich bisher las oder sah das realistischste Bild gab und ich selber noch über dieses Thema schreiben möchte. Bisher beeinflusst hat mich die Lektüre kaum.
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    Beitrag von Sue Fr Okt 27, 2017 7:50 pm

    Beim Lesen hätte ich auch so meine Schwierigkeiten gehabt, aber als Hörbuch lief es ganz gut. Hab vielleicht nicht alles zu 100% mitbekommen, aber wann tut man das schon?!^^
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    Beitrag von Sikander Sa Okt 28, 2017 5:39 pm

    Wohl eines meiner liebsten Bücher, dabei bin ich gar nicht so sehr an Weltkriegs-Geschichten interessiert. Liegt wohl an der lakonisch-realistischen Beschreibung und daran, dass der Autor hiermit verarbeiten musste, was ihn tief gezeichnet und seelisch mitgerissen hat. Es hat wahrscheinlich auch beeinflusst, wie ich Soldaten und Kampfszenen beschreibe. Einmal ließ ich einen Charakter in einem Einschlagloch Schutz suchen, weil es heißt, dass Kanonen nie in die selbe Stelle zweimal einschlagen. Das habe ich, denke ich, aus diesem Buch.
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    Beitrag von Sue Sa Okt 28, 2017 7:52 pm

    Naja, als ein Lieblingsbuch würde ich es sicher nicht bezeichnen, aber es ist schon sehr beeindruckend.
    Und ja, man lernt auch taktisch dazu. Ich werde manche Details aus dem Buch sicherlich auch künftig beim Schreiben verwenden.
    Das andere ist die allerdings die emotionale Seite: Ich schicke meine Charaktere auch demnächst in einen Krieg, aber wie soll ich mir das jetzt vorstellen, ohne aus meinem Buch ebenfalls ein Drama zu machen? Sind meine Charas einfach weniger empfindlich, oder ist mein Krieg weniger schlimm? (Kann ein Krieg das überhaupt?)
    Ich bin echt noch am Überlegen, wie ich das Szenario am einfachsten und realistischsten beschreiben soll, zumal ich sowieso keine große Taktikerin bin.
    Ich frage mich, wie unrealistisch ich schreiben kann, ohne es als Verherrlichung zu empfinden...
    Immerhin, einer meiner wichtigsten POV-Charaktere wird sowieso ein Trauma davontragen, da kann ich vielleicht ansetzen. Wenn ich an die Stelle komme, werde ich schon sehen, was sich ergibt.
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    Beitrag von Sue Sa Okt 28, 2017 7:54 pm

    PS: Sikander und Airstrike, ich verwechsle euch übrigens immer! Im Westen nichts Neues - Erich Maria Remarque 2085594910 Wollt ihr euch keinen Avatar zulegen? Im Westen nichts Neues - Erich Maria Remarque 61804378
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    Beitrag von Sikander So Okt 29, 2017 7:27 pm

    Sue schrieb:Sind meine Charas einfach weniger empfindlich, oder ist mein Krieg weniger schlimm? (Kann ein Krieg das überhaupt?)
    Es gibt da natürlich unterschiedliche Charaktere, die das ganz anders aufnehmen und verarbeiten. Und auch ganz andere Erfahrungen machen. Ernst Jünger, falls noch immer an dieser Art Literatur interessiert bist, hat in "Stahlgewittern" über die Hälfte des Buches beschrieben, wie er in den Gräben saß, mit anderen Offizieren mit Kartenspielen und dem Philosophieren die Zeit tot schlug, sich ab und zu betrank oder hinter der Front sich mit den Franzosen anfreundete. Teilweise wirkt es so, als hätte der Mann Urlaub gemacht. Manche der Anekdoten waren wirklich witzig. Er hält sich aber nicht zurück, was die schlimmen Seiten des Krieges angeht. Und in der zweiten Hälfte des Buches nimmt er viel öfter an Kämpfen teil, die ich noch nie so eindrucksvoll woanders gelesen habe.

    Sue schrieb:Wollt ihr euch keinen Avatar zulegen?
    Eh, habe mir das immer mal wieder vorgenommen und wollte auch mal selbst einen machen. Aber irgendwie verschleppt sich das. Steht nicht gerade oben auf meiner Prioritätenliste.
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    Beitrag von Viskey So Okt 29, 2017 8:44 pm

    Das Problem mit Schullektüre ist ja, das man in aller Regel noch zu jung ist für die Bücher...

    Ich habe das Buch gelesen, wann und warum weiß ich nicht mehr, aber ich fand es sehr beeindruckend, weil es einen Blick auf Krieg gibt, den man sonst so nicht bekommt. Da geht's ja immer um Schlachten, wo wieviele arme Männer ins Gras beißen mussten ... und irgendwie bekommt man den Eindruck, da wurde pausenlos nur geschossen. Tatsächlich ist Krieg wohl zu 90 % Langeweile und 10 % Brutalität. Was auch gerne übersehen wird ist die ganze Logistik, die dahintersteckt. Soldaten brauchen eben mehr als nur ein Zelt und Munition. Die brauchen was zu essen, die brauchen eine Latrine ... Das sind die Dinge, auf die man gerne vergisst. War für mich ein echter Augenöffner.

    Ob es mich jetzt beeinflusst hat? Weiß nicht. Wenn, dann (zusammen mit anderen Momenten) die Tatsache, dass es immer lohnt, einen zweiten und dritten Blick in die Tiefe zu machen, und man sich nicht einfach auf dem ersten Eindruck ausruhen sollte.


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    Beitrag von Sue Mo Okt 30, 2017 1:26 am

    @ Sikander - Ich schau mal, ob es das als Hörbuch gibt. Hören geht immer, selbst lesen finde ich bei so schwierigen Themen ermüdend.^^ (Hab's nicht immer so mit der Konzentration... Wink )
    Ich bin jedenfalls schon gespannt, wie ein Sikander aussieht! Very Happy

    @ Viskey - Ja, allerdings, Schullektüre - oder zumindest die Art, wie sie auseinandergepflückt wird - ist meist nichts für Schüler. Mir hat es damals schlichtweg am nötigen Ernst gefehlt. Nur "Das Parfüm" hat mir gefallen, den meisten anderen auch.
    Hast recht, gerade die Logistik ist so ein Ding. Aber auch der Frontkoller und andere Angstreaktionen - sowas kann man sich als Autor schwerlich komplett realistisch vorstellen.
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    Beitrag von Airstrike Mo Okt 30, 2017 9:33 am

    @Sue - Wollte mir mal einen Avater zulegen, aber dann sah ich, dass der Typ mit dem grünen Rollkragenpullover doch ein ganz treffendes Bild ist.

    Das Parfüm behandelten wir auch in der Schule, aber da war ich zu faul es zu lesen. Ich hatte den Film bereits zwei mal gesehen. Ich habe nur ein paar Seiten mittendrin gelesen, und fand den Stil vom Autor wunderschön, seitdem habe ich mir vorgenommen auch mal den Roman zu lesen. Ich schiebe es immer noch vor mir her, ...
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    Beitrag von Sue Mo Okt 30, 2017 3:32 pm

    Dann schau ich mir den auch mal an... damals war er leider noch nicht draußen, glaube ich. Besser jedenfalls für die Lesemoral.  Im Westen nichts Neues - Erich Maria Remarque 3434132744

    Okay, also Airstrike ist dann der Immergrüne... (Speichervorgang läuft^^)
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    Beitrag von Aswin So Feb 04, 2018 3:10 pm

    Bei Berichten aus dem ersten Weltkrieg muss man aber aufpassen. Vieles am Krieg ändert sich mit der Zeit und das war zentraler Punkt bei der Art und Weise, wie der 1. WK verlaufen ist. Die jungen Soldaten und die Meisten der alten Riege der Offizieren und Generäle hatten zu Beginn andere Vorstellung vom Krieg und waren nicht auf einen Stellungskrieg vorbereitet, wie wie das bei "Im Westen Nichts Neues" und "In Stahlgewittern" beschrieben wurde. Daran kann man erkennen, dass es bei jedem Krieg Gemeinsamkeiten aber auch beträchtliche Unterschiede gibt.

    Die Pickelhaube ist ein gutes Beispiel dafür. Die besteht nur aus Leder, wurde aber für lange Zeit als ausreichend erachtet, obwohl viele Soldaten durch Granatsplitter im Kopf starben. Erst ca, 1 Jahr nach Kriegsbeginn wurde der Stahlhelm eingeführt. (Nagelt mich nicht auf das genaue Datum fest  Embarassed ). In den vorherigen Kriegen gab es weniger Kopfverletzungen durch Schrapnelle, weil die Kriegsführung ganz anders war. Auch die Reiterregimenter wurde zügig umgestellt und verloren rasch an Bedeutung. Krieg sah 1870 noch ganz anders aus, weshalb die jungen Soldaten im 1. WK in einen anderen Krieg geführt wurden, als den, den sie sich vorstellten. Die Kriegsbegeisterung vor zu Beginn des 1. WK erklärt sich daraus, dass die Leute eine romantische Vorstellung vom Krieg hatten. Im gewissen Sinne entsprachen die früheren Kriege auch mehr dem romantischen Ideal im Vergleich zum 1. WK, auch wenn Kriege immer notwendigerweise schrecklich sein müssen.

    Bei Erich Maria Remarque muss man noch erwähnen, dass er selbst nur ca. einen Monat lang in Kampfhandlungen im 1. WK verwickelt war. Der große Teil seiner Erzählung basiert auf Berichten anderer Soldaten. Ernst Jünger war ganze vier Jahre aktiv, wenn man seine Zeit mit Verletzungen mit einbezieht. Ich glaube beide Autoren bilden ein extremes Spektrum ab, ideologisch wie soldatisch, und beide Bücher sind deshalb wertvoll.

    Das Buch "In Stahlgewitter" finde ich übrigens wesentlich brutaler als  "IWNN". Bei Erstem fliegen gleich auf den ersten Seiten Körperteile durch die Gegend. Und so geht es fröhlich weiter, auch wenn vieles aus dem Alltag beschrieben wird, dass nett oder langweilig sein kann.

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