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Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 8 Kj7b-8-c9f0

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    Die Rückkehr - Kapitel 2

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    Beitrag von Azrael Mi März 19, 2014 12:54 pm

    Azrael zuckte mit den Schultern. Na, wenn Azurita die Quellen nicht brauchte, war doch auch alles in Ordnung. Wenn die meisten Magier nicht mit diesen Daimonias-Quellen umgehen konnten, weil sie ein Mysterium waren, war es uninteressant für ihn.
    Dass Azurita nun behauptete, eben diese Quellen wären quasi die Fürsten der Dämonen, liess ihn ungläubig  den Kopf schütteln.

    "Das würde bedeuten, dass die Dämonen die Magier mit Macht versorgen. "

    Warum sollten sie das tun?

    Azrael entging nicht, dass Azurita plötzlich ihren Satz abbrach. Vielleicht war es auch so, dass die Magier den Dämonen auf diese Weise ihre Magie raubten? Wenn das stimmte und die Welt davon erfuhr, ...

    "Hast du davon schon anderen erzählt?" Azraels Stimme hatte einen harten Ton angenommen.
    Ihr Weitergehen in Richtung der anderen kam ihm jetzt fast wie eine Flucht vor. Eine Flucht vor ihm, der das, was sie wusste, an die Dämonen weitergeben könnte. Mit diesem Wissen war ihr Leben durchaus gefährdet.

    "Aha." Azrael war ihr wieder nachgegangen. Es schien ihr zur Gewohnheit zu werden, ihn ständig stehenzulassen. "Und das soll ich dir glauben?" Seine Augen funkelten belustigt. "Du scheinst sehr viel Energie zu verwenden, um herauszukriegen, woher die Kraft kommt und gibst auf, wenn es um deine eigenen Belange geht?" Er lachte. Herzhaft.

    Azrael klemmte sich die Kiste unter den einen Arm und griff mit der jetzt freien Hand nach ihrem Oberarm, um sie sanft, aber bestimmt zu sich herumzudrehen. Nun sah er, wie schwer sie dieses Thema belastet. Ihre Augen schimmerten, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.

    "Hey..." Jetzt sprach er ungewöhnlich sanft. So sanft, wie er sich selbst noch nie hatte reden hören. "Was ist dir wichtig? Dein Können wieder herzustellen oder andere ins Unglück zu stürzen?"


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    Beitrag von wilpito Mi März 19, 2014 2:07 pm

    Korbin hatte sich beeilt und war mit weit ausgreifenden Schritten durch die Stad gelaufen, munter sinen Wanderstab schwingend. Aber als er im Lamm ankam, war noch niemand da. Er sah sich um, schaute auch in den kleinen Nebenraum, aber noch war keiner eingetroffen. Der große Tisch unter der Kastanie direkt vorm Eingang wirkte auf ihn einladend. Er stellte Rucksack und Tasche an den Stamm, lehnte sinenen Wanderstab daneben und nahm am Tisch so Platz, das er sine Sachen im Auge hatte udn jeden sehen konnte, der sich dem Lokal näherte.
    Es dauerte einige Zeit, ehe der Wirt nach Daraußen kam. "Korbin Bär, welch seltener Gast", grüßte er freundlich.
    "Hallo Riban. Eigentlich hatte ich erwartet hier Reisegefährten anzutreffen, aber allem Anschein nach ist noch keiner eingetroffen."
    "Wie viele erwartest Du denn?", hakte Riban nach und Korbin sah ihm an, dass er in Gedanken schon das zu verdienende Geld zählte.
    "Etwa eine Handvoll", entgegnete Korbin. Kann aber durchaus sein, dass es einige vorziehen ihre Lieblingsschenke aufzusuchen, statt bei Dir hier zu speisen."
    Dei Mundwinkel des Wirtes sackten kaum merklich nach unten.
    "Was darf ich Dir bringen?"
    "Ein Dünnbier und wen du hast eine Portion Rinderbraten mit Semmelknödel und Blaukraut"
    "Rinderbraten ist leider aus. Schweinebraten hab ich nicht und meine Frau hat ganz Frische Rindsrouladen gemacht."
    "Dann nehme ich zwei Rindsrouladen zu Balukraut udn Knödeln und was kannst du als Nachspeise empfehlen?"
    "Ich hab Blaubeeren mit Schlagrahm."
    Korbin wollte gerade ordern, als er Jakierie um die Ecke kommen sah. "Moment", saget er zum Wirt und winkte sie zu sich.
    "Mädchen, was darf ich für dich mitbestellen? Es gibt Rindsrouladen mit Knödel und Blaukraut udn Blaubeeren mit Schlagrahm als NAchspeise, oder bevorzugst du was anderes?"
    "Eine Rindsroulade ohne alles und Blaubeeren ohne Schlagrahm, dazu hätet ich gern ein Zitronenwasser", entgegnete Jakirie flötend und Korbin gab die Bestellung weiter, nebst eine doppelte Portion Nachtisch für sich selbst.
    "Und noch was bedeutendes passiert, nachdem ich gegangen bin?", fragte er Jakierie.
    Sei zuckte in menschlicher Art mit den Schultern.
    "Glaube nicht dass von dem was noch stattgefunden hat irgendetwas Wichtig war", flötete sie. Dann lehnte sie sich zurück und schaute hinauf in die Krone der Kastanie.
    Korbin langweilte sich. Gern hätte er sich mit dem eine oder anderen, vor allem mit Nasch, äh Blake, er korrigierte sich selbst, unterhalten. Aber so wie es aussah hatte er sich umsonst beeilt, die anderen hatten alle noch zu tun. Noch wusste er viel zu wenig von den anderen, um sie halbwegs sicher in der andere Welt zu führen, wie schön wäre es jetzt gewesen den einen oder anderen ausfragen zu können.


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    Alles was ich hier schreibe ist ausschließlich meine eigene Meinung. Sie kann mitunter von momentanen Stimmungen geprägt sein.
    Wem das, was ich aussage, nicht passt wird hiermit aufgefordert es zu ignorieren oder zu versuchen mich argumentativ vom Gegenteil zu überzeugen.
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    Beitrag von Blutelbe Mi März 19, 2014 3:28 pm

    Den Namen veraten... . Ihr selbst waren Namen gleich. Sie zog es vor alleine zu leben. Da brauchte sie keinen Namen.
    "Wenn ihr meinen verfluchten Namen hören wollt werde ich ihn euch mitteilen. Doch es ist einer dieser schlimmen Elfennamen, also passt auf das ihr euch nicht verzaubert wenn ihr ihn in den Mund nehmt. Meine Eltern nannten mich Gyrana. Bis jetzt trage ich diesen Namen und werde es sicherlich noch bis zu meinem Tode tun." Warum sie diesen Namen nicht einfach abgelegt hatte wusste sie selbst nicht genau. Vielleicht wollte sie das auch wirklich jeder verstand das sie einst zu den Elfenvölkern gehörte. Sie war mitlerweise Stolz darauf eine Ausgestoßene zu sein. Wenn jemand hörte das sie verbant wurde, dachten die meisten gleich an ein Schlimmes Verbrechen, was in ihrem Fall sogar stimmte. Und wer etwas schlimmes verbrochen hatte musste auf eine Art recht skrupellos sein. Und wer konnte besser einen Mordauftrag erfüllen als eine verurtelte, skrupellose Elfe? Sie hatte sich respekt und furcht erarbeitet und beides kam ihr zugute. Und wenn es nur deswegen war, das niemand sie mit belanglosen störte.
    "Doch darf ich fragen wie ihr fliegen wollt? Ich seh keine Flügel an euch. Oder könnt ihr einen Drachen rufen?" fragte sie spöttisch. "Paust nur auf das er euch nicht frisst, das tuhen diese Wesen meistens recht gerne." Sie hatte keine Ahnung wie dieser Magier es schaffen wollte sie beide in die Luft zu befördern. Sie hatte sich nie wirklich über Magie informier und wusste daher nicht was möglich war oder nicht. Sie wusste nur das sie keine Magie mochte und es ihr Unbehagen verursachte sich seine Macht auszuliefern. Andererseits konnte sie es nicht so einfach zugeben. Wenn sie ihm nicht zustimmte, wurde sie damit zeigen das sie Angst vor seiner Magie hatte und das wäre eine Schwäche die jeder Gegner ausnutzen könnte. Das hieß für sie ausnahmsweise lächeln und gelangweilt nicken, egal wie er vorhatte zu diesem Magischen Portal zu kommen, das wiederum eine Probe für ihre Angst werde würde.
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    Beitrag von Grazine Mi März 19, 2014 4:25 pm

    Morgens Worte konnten viele von Ellyns Fragen noch nicht klären, aber sie gaben ihr Zuversicht.
    Morgen war weise, sie war ein Engel. Wie log nicht, das würde sie nichf tun. Trotzdem hatte sie gesagt, dass sie an Ellyn glaubte. Und dass sie sie gewählt hatte. Sis, Ellyn, die so jung und unfähig war, statt Licht oder Winter. Dass dies wahrscheinlich andere Gründe hatte, ließ sie außer aucht.
    Also verneigte sie sich vor dem Engel, statt all die Fragen zu stellen, die ihr auf der Zunge brannten. Morgen würde es ihr schon sagen, wenn sie irgendetwas wissen musste.
    »Danke, Morgen. Ich werde mein allerbestes geben, das verspreche ich.«
    In der Annahme, dass Morgen nun alleingelassen werden wollte, trat sie auf den Flur, schloss aber noch nicht die Tür.


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    Beitrag von Silphiel Mi März 19, 2014 6:11 pm

    Azurita von Hohenstadt:

    Als der Dämon sie am Arm packte und umdrehte , war sie komplett überrumpelt. Sie starrte ihn an und sagte schließlich: "Ich weiß nicht mehr was ich will! Ich habe so lange probiert wieder so zaubern zu können wie früher. Doch nichts hat geholfen! Ich werde selbst von Hexern verlacht. Und jetzt habe ich ENDLICH die Gelegenheit in die alte Welt zu gehen und dort vielleicht einen Weg zu finden meine Bindung an die stellaren zu erneuern. Und was ist jetzt? Scheinbar ist meine gesamte Magie nur zu einen Zweck da: die gesamte Existenz an sich auszulöschen!"
    Ihre Worte und Stimme überschlugen sich immer mehr und eine nach der anderen kamen ihr die Tränen. Sie zitterte an ganzen Leib und in ihren Zügen lagen Wut, Schmerz und Trauer. Sie schluchzte und langsam ging sie in die Knie. All der Schmerz, die Enttäuschungen und Anfeindungen der letzten Jahre und die Trauer über die möglichen Hintergedanken des Erzmagiers durchbrachen irgendeinen Damm in der Magierin und ließen sie schwach zurück.


    GM-Post | Morgen

    Die weise Engelin lächelte als Ellyn ihre Worte annahm und sich aus der Umarmung löste. Als die Jüngere sich zum gehen wandte, sagte Morgen noch sanft: "Du bist perfekt wie du bist. Versuche dich nicht krampfhaft zu ändern."
    Danach ließ sie sich wieder auf den warmen Fliesen nieder und breitete ihre Schwingen komplett aus.


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    "Mit Feder in der Hand habe ich, mit gutem Erfolg, Schanzen erstiegen, von denen andere mit Schwert und Bannstrahl bewaffnet zurückgeschlagen worden sind."

    "Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig.
    Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
    Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil,
    lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.
    Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
    Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
    Die Liebe hört niemals auf."
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    Beitrag von Ryuzora Mi März 19, 2014 6:53 pm

    Er wollte nur wissen, wie er sie anreden sollte, denn von ihr immer nur als kleine Elfe zu denken, war ihm irgendwo unangenehm. Die Kleinere schien aber nicht wirklich glücklich darüber zu sein. Ganz offensichtlich konnte sie ihren Namen nicht leiden. Was ihn wenig verwunderte im Anbetracht der Tatsache, dass es der Name war, den ihre Eltern ihr gegeben hatte und sie ihr eigenes Volk hasste, seit dem es sie verstoßen hatte. Immer noch fragte er sich, was sie wohl getan haben musste, dass man sie verstoßen hatte. Waren die Elfen nicht ein verzeihendes Volk? Aber viel hatte er bisher nicht mit ihnen zu tun gehabt.
    "Soll ich Euch so nennen? Gyrana?", fragte er und musterte sie. Er fragte sich, wie man so viel Hass in einen Namen legen konnte. Sie hatten sie gebrandmarkt. Wie alt mochte sie damals gewesen sein? Es dauerte, bis solche Wunden abheilten, aber diese schien komplett verheilt zu sein - jedenfalls so weit es eben möglich war.
    Auf ihre Worte hin, hoben sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln. Es lag Spott in ihnen. Er musste lachen. "Drachen sind Feuerwesen, ich glaube nicht, dass die sonderlich gut mit einem Eismagier harmonieren würden." Vor allem nicht mit einem, der das Feuer wie keine andere Waffe fürchtete. Er brauchte nur die Augen zu schließen, damit er es wieder sah und ihm der beißende Geruch von verbranntem Fleisch wieder in die Nase stieg. Er schob den Gedanken von sich, legte seine rechte Faust in die linke Hand. Es wurde kälter, man konnte leicht Nebelschwaden erkennen und dann als er die Hand wieder hob entflatterte seiner Hand ein winziger kleiner Vogel, durchscheinend, glitzernd in der Sonne, umkreiste ihren Kopf und nistete sich darauf ein. In dieser Größe kostete es ihn kaum noch Kraft.
    "Natürlich in ein bisschen größer." Er lächelte schief. "Ich hoffe Ihr habt kein Problem mit einem kalten Untergrund, denn mehr als eine Decke zum Schutz gegen die Kälte kann ich Euch leider nicht anbieten. Sonderlich lange sollte es aber auch nicht dauern. Wenn Korbin meint es dauert vier Stunden mit der Kutsche, dann sind wir maximal 40 Minuten fliegender Weise unterwegs - abhängig davon, ob es einen großen oder einen weniger großen Unterschied macht, dass wir Luftlinie fliegen können." Er beobachtete den Vogel, der sich wieder aus ihrem Haar befreite und direkt vor ihr schwebte. Ein klitzekleiner Kolibri. "Normalerweise verwende ich Adler, wenn ich darauf fliegen möchte. Und keine Sorge, ich lasse Euch schon nicht fallen."


    Zuletzt von Ryuzora am Do März 20, 2014 9:28 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet


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    Beitrag von Grazine Mi März 19, 2014 7:17 pm

    Lächeln schritt Ellyn die Treppe herab, betrat den langen Flur.
    Sie blickte sich ratlos um. Sie wusste weder wo der Ratsaal war, noch wo die anderen waren.
    Sie lief nach links, ließ ihre Fingerkuppen an der Wand entlangstreifen.
    Plötzlich hörte sie Stimmen.
    Erleichtert versuchte sie, die Sprecher zu finden.
    Doch je näher sie kam, desto weinerlicher wurde die Stimme.
    Jemand schluchzte.
    Der Engel war überrumpelt. Sie hatte seit Jahren niemanden so elendlich schluchzen hören. Sie hatte noch nie mit weinenden umgehen können. Meist verschwand sie so schnell wie möglich, doch wenn das nicht ging, überschlugen sich ihre Gedanken und sie wurde panisch.
    Trotzdem spähte sie vorsichtig um die Ecke und traute ihren Augen kaum.
    Azurita, die sonst so selbstsichere Magierin, die Ellyn immer bewundert hatte.
    Sie kniete neben Azrael auf dem Boden und weinte.
    Ellyn schluckte. Sie wusste sofort, dass sie das nicht sehen sollte.
    Sie sollte sich umdrehen und vergessen, was sie sah. Aber sie konnte den Blick nicht abwenden.
    Bevor sie es verhindern konnte, merkte sie, wie ihr selbst eine einzelne Träne übef die Wange rann.
    Verlegen wischte Ellyn sich über das Gesicht.
    Dann schüttelte sie den Kopf.
    Sie musste gehen. Langsam machte sie einen Schritt rückwärt und stieß gegen din Gemälde. Es polterte und das Bild landete auf der Erde.
    Ellyn schrie und presste sich sofort die Hand auf den Mund.
    Jetzt hatten die MAgierin und der Dämon sie bestimmt bemerkt.
    Ihre Wangen glühten und sie machte einen kleinen Schritt auf die beiden zu.
    »Ich... ähm...«, pipste sie und konnte den Blick nicht von Azuritas verweinten Ahgen abwenden.


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    Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 8 Empty Re: Die Rückkehr - Kapitel 2

    Beitrag von Azrael Mi März 19, 2014 8:40 pm

    "Wer weiss noch davon?" wiederholte Azrael seine Frage eindringlich und seufzte dann. Nicht zu wissen, was man eigentlich wollte, war … schlecht. Und ein Zeichen von Schwäche.

    "Haltet ihr Magier nicht zusammen?" Seine Augenbrauen hatten sich zusammengezogen. Gab es keine Zusammengehörigkeit bei den Magiern? Aber nichtsdestotrotz würden sie den Weg in die Anderswelt nun wirklich gehen. Das sollte sie doch aufbauen. Zumindest sollte sie Hoffnung haben.

    "Die stellare Quelle kannst du nicht nutzen, Alchemie ist … Hokuspokus und die Daimonias-Quellen kannst du nicht zerstören." Azrael knurrte bei den letzten Worten fast. Es war unmöglich, dass ein einfacher Magier sämtliche dämonische Kraft einfach so auslöschte. Erstrecht, wenn diese Magierin auch noch deutlich an sich zweifelte.

    Azrael betrachtete Azurita mit leichter Besorgnis. Jetzt brach offenbar ihre gesamte Gefühlswelt über ihr zusammen und zwang sie auf die Knie, während ihr die Tränen in Strömen über die Wangen liefen.
    Azrael liess sich in die Hocke sinken und stellte die Kiste neben ihnen ab, um beide Hände freizuhaben. Er zog Azurita einfach sanft in seine Arme.
    "So ist es gut… " murmelte er. Weinen befreite.

    Plötzlich rummste es in der Nähe. Ein Schrei folgte und noch ein Scheppern. Dann kehrte wieder Stille ein. Aber ihre Aufmerksamkeit lag jetzt auf Ellyn, dem Engel. Erschrocken stand sie, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, und starrte sie aus grossen, schreckgeweiteten Augen an.

    "Ellyn! Wo kommst du denn her? Und warum erschreckst du uns so?" Ob sie viel von dem Gespräch mitbekommen hatte?

    Azrael half Azurita wieder auf die Füsse. "Komm…"


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    Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 8 Empty Re: Die Rückkehr - Kapitel 2

    Beitrag von Silphiel Mi März 19, 2014 9:02 pm

    Azurita von Hohenstadt:

    Die Magierin merkte wie der Dämon sie versuchte zu trösten und flüchtete sich instinktiv in seine Arme. Dennoch schluchzte sie weiter und der Strom aus Tränen fand kein Ende. Die Rüstung die sie trug war von salzigen Tropfen bedeckt, die langsam ihren weg den Körper hinabkullerten.
    Ein lautes Krachen und ein spitzer Schrei ließen sie zaghaft den Kopf heben.
    Es war Ellyn. Jetzt hatte auch noch die schüchterne Engelin sie gesehen. Ihre Gedanken sprangen hin und her und schienen sie auszulachen. Azrael sprach kurz mit Ellyn und zog die Magierin auf ihre Füße. Ihre Beine hielten ihr Gewicht nicht mehr und ein Taubheitsgefühl machte sich in ihrem Gesicht breit. Ihre Glieder zitterten und immer wieder schluchzte sie und immer neue Tränen floßen über ihre Wangen.
    Sie hielt sich Hilfe suchend an Azraels Schulter fest.




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    Beitrag von Azrael Do März 20, 2014 9:52 am

    Azrael hielt Azurita fest, als sie so hemmungslos weinte. Tröstend strich seine Hand über ihren Rücken, spürte das harte Metall ihrer Rüstung und fand dann schliesslich einen weichen Punkt an ihrem  Nacken, den er beruhigend kraulte. Ihre Tränen durchnässten sein schwarzes Hemd und färbten die Stellen des Stoffes noch dunkler.
    Als er ihr auf die Beine half, schienen diese nachzugeben und so verstärkte er seinen Griff, um sie festzuhalten. Sonst würde sie ihm vermutlich wie ein nasser Sack einfach auf den Boden fallen. Sie klammerte sich an ihn, als wollte sie ihn gar nicht mehr loslassen.
    Wenn er nur wüsste, was genau es war, dass ihr so den Boden   unter den Füssen wegriss. Die Anwesenheit von Ellyn wohl kaum. Seine Fragen und vermutlich die Antworten, die er mit Sicherheit nicht hören wollen würde, mussten der Grund sein. Er würde sie später noch einmal fragen. Er wollte und musste es wissen.

    Mit einem ratlosen Schulternzucken sah er zu Ellyn und hielt Azurita, fast wie ein kleines Kind, in seinen Armen sicher fest.


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    Beitrag von Grazine Do März 20, 2014 3:31 pm

    »Ich wollte nicht stören«, flüsterte Ellyn heiser und ihr Blick wechselte zwischen Azrael und Azurita hin und her.
    Mit einem ratlosen Schulterzucken drehte der Dämon sich ihr zu. Sie erwiederte hilflos seinen Blick und beobachtete dann wieder Azurita.
    Sie wollte etwas sagen, aber es kam ihr komisch vor, die Magierin zu trösten, ohne den Grund für ihre Traurigkeit zu kennen.
    Und obwohl sie liebend gern gewusst hätte, warum sie so bitterlich weinte, wollte sie nicht fragen.
    Sie beschloss, dass es besser war, nichts zu dem Thema zu sagen.
    Vielleicht würde Azurita gleich wieder aufstehen. Vielleicht musste sie sich nur ausweinen.
    Hoffentlich war Azrael nicht genau so unbeholfen, wenn es darum ging, jemandem zu helfen.


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    Beitrag von Silphiel Do März 20, 2014 6:11 pm

    Azurita von Hohenstadt:

    Sie merkte wie Azrael sie streichelte und es tat ihr trotz der Furcht vor ihm und für was er stand gut. Sie hörte eine Stimme. Sie brauchte einige Zeit um zu erkennen, dass es Ellyns war. Sie zwang sich auf zu blicken und wich schnell von Azrael zurück. Sie wollte nicht schwach wirken!
    Sie versuchte die Tränen zu unterdrücken und weg zu wischen. Doch ihr Körper gehorchte ihr nicht richtig und sie verlor ihr Gleichgewicht. Sie stolperte und verlor endgültig den Boden unter den Füssen. Sie sah die Marmornen Fliesen auf sich zu kommen und konnte doch nichts tun.


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    Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil,
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    Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
    Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
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    Beitrag von Blutelbe Do März 20, 2014 10:39 pm

    Sie spürte wie sie sich verkrampfte als seiner Hand ein kleines zartes Wesen entstieg. Angst packte sie, doch sie käpfte sie nieder. Keine Fehler. Mach keine Fehler. dachte sie verzweifelt. Sie musste sich endspannen, ruhig bleiben und tuhen als wenn nichts wäre. Also lächelte sie. Er durfte nicht merken wo ihre Schwächen lagen, von dehnen es viele gab. Er würde es irgendwann nutzen um sie zu töten, da war sie sich sicher. Egal wie freunsich er noch zu sein schien. Natürlich war er freundlich. Denn das bedeutete weniger Feinde.
    "Natürlich. Wie bin ich nur auf die Idee von einem Drachen gekommen?" fragte sie spöttisch. "Und ja, Ihr dürft mich bei meinem Namen nennen. Wie jeder will auch ich an meine Heimat erinnert werden." sie wusste das sie verbittert klang. Und am liebsten hätte sie diese Gefühle verborgen, doch sie war zu schwach. ZU schwach, zu klein, zu kläglich. "Und mein Name ist eines der wenigen Dinge die mir diese Erinnerungen geben. Außer man zählt die hübschen Zeichen die mir mein Volk so liebevoll in die Haut gebrannt und geritzt haben." Sie lachte auf. Warum wusste sie selbst nicht genau. "Seht ihr welche Mühe sie sich gegeben haben? Ich denke es ist ihnen gut gelungen. Ich wünschte beinah, ich besäße einen Spiegel. Dann wäre es sicher eine bessere Erinnerung." Ein Bild drängte sich in ihren Kopf. Verzweifelt versuchte sie es zu verdrängen, doch es schob sich jedes mal wieder nach vorne durch. Sie durfte nicht weiter darüber reden. Es ließ die Erinnerungen kommen und das war schlecht.
    "Ich fliege gerne mit dem Adler." sagte sie steif.
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    Beitrag von Ryuzora Fr März 21, 2014 1:56 am

    Angst. Sie hatte Angst. Angst vor der Magie, der Macht die mit ihr durch seine Adern strömte. Der klein Kolibri war nur ein Sandkorn in einer Wüste der Macht und sie wusste das. Auch wenn sein Energien durchaus endlich waren und ein mächtiger Magier ihn schneller dazu bringen konnte, sie zu verbrauchen, als ihm lieb war, so war er doch zweifelsohne ein starker Magier. Ein mächtiger Magier. Blakes Lächeln verging und sein Blick wurde ernst, als er den Vogel mit der Linken einfing. Eiskristalle rieselten durch seine Hand, schmolzen auf dem Boden und versickerten in der Erde.
    Sie versuchte zu verbergen, dass sie Angst hatte, aber er konnte es dennoch in ihren Augen sehen. War es wegen seinen ersten Worten, der nicht wirklich ausgesprochenen, aber doch existenten Drohung, die zwischen ihnen gehangen hatte wie... Er fand keinen Namen dafür. In ihrer Stimme lag mehr Bitterkeit als sie wahrscheinlich beabsichtigt hatte. Sie hassten diesen Namen. Ihren eigenen Namen. Er trat vor sie, immer noch war er viel größer als die kleine, zierliche Gestalt der Elfe. Er wusste, dass sie stark war, mental und körperlich alles Andere als schwach und doch hatte er gerade dieses Bedürfnis, das er nicht haben sollte, weil es ihn ablenkte: Er wollte sie beschützen.
    Er streckte die Hand aus. Sie wollte sich nicht erinnern. Niemand wollte sich daran erinnern, wie er gefoltert wurde. Die Elfen waren ebenso wenig ein reines Volk, wie es alle Anderen waren. Sie hatten genauso sehr Blut an den Händen. Vielleicht sogar das Blut ihrer eigenen. Er streckte die Hand aus, seine Finger berührten ihr Kinn, ihre Wange, ohne dabei das Mal zu berühren, das sie hinterlassen hatten.
    "Dein Volk mag dich gebrandmarkt und verbannt haben, kleine Elfe, aber wer du bist, kann es nicht definieren. Das liegt allein in deiner Hand." Er senkte die Hand und wandte sich ab. "Ich werde dich nicht mitnehmen, wenn du mir nicht vertrauen willst. Es ist ganz allein deine Entscheidung, wie du zum Portal kommst."


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    Beitrag von Azrael Fr März 21, 2014 1:33 pm

    "Du hast uns nicht gestört." widersprach Azrael Ellyn. Wenn er ungestört hätte sein wollen, hätte er sich in irgendeinen der zahlreichen Räume zurückgezogen. Sie waren schliesslich auf dem für alle zugänglichen Gang gewesen, da musste man damit rechnen, dass einem jemand entgegenkam oder hinterherging. Ausserdem hatte er nichts zu verbergen.

    Woher Ellyn allerdings so plötzlich gekommen war, hatte er auch nicht gesehen.
    Jetzt hatte aber offenbar auch Azurita bemerkt, dass sich der Engel zu ihnen gesellt hatte und wollte auf eigenen Füssen stehen. Sie riss sich zwar förmlich von ihm los, aber Azrael liess sie auch ohne Weiteres gehen.

    Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie nicht in der Lage war, selbst zu stehen. Er sah sie stolpern und fallen.
    Nur den Bruchteil einer Sekunde brauchte er, um sich in schwarze, undurchdringliche Rauchwolken zu verwandeln. Die Schwaden glitten so schnell unter Azurita, dass sie statt eines harten Aufpralls auf den kalten Fliesen wie auf einer weichen Masse auf ihnen landete. Im gleichen Moment zogen die dichten Rauchwolken sie aber auch schon wieder nach oben, Azrael materialisierte sich wieder und hielt Azurita mit einem verschmitzten Grinsen erneut fest im Arm.

    "Nicht, dass dir das auch noch zur Gewohnheit wird." neckte er sie leise. Schliesslich hatte sie ihn schon wieder "stehengelassen", auch wenn es diesmal vielleicht sogar eine Flucht vor ihm war.

    Jetzt stellte er sie aber wieder auf die Füsse und liess sie vorsichtig los, jedoch jederzeit bereit, sie wieder aufzufangen.



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    Beitrag von Blutelbe Fr März 21, 2014 8:24 pm

    Kleine Eiskristalle rieselten aus seiner Hand auf den Boden. Die Zerstörung eines kleinen Objektes welches er vor wenigen sekunden erst erschaffen hatte. Ein Beweis das er ihr mit seiner Magie nicht schaden würde, oder eine Drohung. Ein Zeichen das er sie zerquetschen konnte wie diesen kleinen Vogel.
    Er kam auf sie zu, hob seine Hand und fuhr über ihre Haut.
    "Dein Volk mag dich gebrandmarkt und verbannt haben, kleine Elfe, aber wer du bist, kann es nicht definieren. Das liegt allein in deiner Hand." sagte er. Er dachte das die Elfen ihr Unrecht getan hatten. Das ihre Verbitterung aus der Vergangenheit kam, in der sie als kleines unschuldiges Mädchen von den Elfen bestraft wurde. Tatsächlich kam sie aus der Zeit. Doch sie war nie das unschuldige Mädchen gewesen. Das war der Grund warum sie eigendlich schon als Kind einen hohen Stellenwert gehabt hatte. Sie war immer stark gewesen. Eine gute Kriegerin in der man eine Zukunft für das Volk gesehen hatte.
    Seine Hand löste sich und er wandte sich um.
    "Ich werde dich nicht mitnehmen, wenn du mir nicht vertrauen willst. Es ist ganz allein deine Entscheidung, wie du zum Portal kommst." bevor er sich entfernen konnte packte sie sein Handgelenk. Im gleichen moment wurde ihr seine Drohung wieder bewusst, er könne ihr Herz in sekundenschnelle zum Stilstand bekommen, doch ihre Finger schlossen sich nur noch stärker um sein Gelenk. Sie würde ihm den Glauben nehmen, sie hätte vor irgendjemanden Angst.
    "Seit vorsichtig, Magier." sagte sie leise. "Ihr solltet besser darüber nachdenken, was ihr mit euren Händen berürt." kurz schwieg sie, doch bevor er was erwiedern konnte sagte sie. "Ich werde mit euch fliegen. Ihr habt recht, ich traue euch nicht. Aber Angst habe ich keine. Habt ihr verstanden?" Ihre Finger drückten sich fest in seine Haut. Ihr Herz schlug viel zu schnell gegen ihre Brust. Doch nach außen sah sie ihn ruhig an. Wütend doch auf keinen Fall ängstlich.
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    Beitrag von Ryuzora Sa März 22, 2014 10:01 am

    Er urteilte nicht darüber, ob es gerechtfertigt war oder nicht, denn er kannte ihre Vergangenheit nicht, wobei er generell nicht viel von Folter und dererlei Maßnahmen hielt - auch etwas, das er nicht zeigte. Niemand musste viel über ihn wissen. Er war und blieb der Junge ohne Vergangenheit, selbst dann, wenn er seine Jugend bereits hinter sich gelassen hatte. Er senkte die Hand. Sie sah ihn an, wich nicht zurück, sagte aber auch nichts und ausnahmsweise blieben ihre Züge so kühl, dass er sie nicht zu lesen vermochte. Sie lernte dazu. Er senkte die Hand und wandte sich ab, wobei er ihr noch einmal sagte, dass es lediglich ein Vorschlag gewesen war und er nicht vorhatte, sie zu zwingen. Er kam nicht dazu, zu gehen.
    Eine Hand schloss sich um sein Handgelenk, fest, ein Griff, der deutlich sagte, dass die Person, die ihn festhielt, nicht vorhatte, ihn los zu lassen. Einen Moment später wurde er noch fester. Schmale, zierliche Finger, der Griff einer nicht unbedingt groß gewachsenen Frau, dennoch zweifelsohne ein starker Griff. Allerdings lag das Risiko nicht unbedingt auf seiner Seite. Blake kannte seine Methoden um sich aus solchen Griffen zu befreien. Früher hatte er es nicht im Griff gehabt. Er hatte Handschuhe getragen um den direkten Kontakt zu vermeiden... er hatte Jahre gebraucht um die Macht, die seine Eltern ihm vererbt hatten, komplett zu kontrollieren. Und dabei hatte er damals noch nicht über die Macht verfügt tatsächlich den ganzen Körper binnen von Millisekunden zu gefrieren, sofern er nur die Haut direkt berühren konnte.
    Seine Mundwinkel hoben sich bei ihren Worten. Er drehte sich wieder um, ohne sich dabei aus ihrem Griff zu befreien. Es war kein listiges Lächeln auf seinen Lippen, es war ein aufrichtiges Lächeln. "Ihr habt recht. Verzeiht, wenn ich Euch zu nahe getreten bin." Er wollte schließlich auch nicht, dass sie ihm zu Nahe trat. "Ich weiß nicht, wo Ihr herkommt oder wie Eure Vergangenheit aussieht, wer also bin ich, über Euer Verhalten jetzt zu urteilen, ohne Euch zu kennen?" Er sah ihr direkt in die Augen. Sie funkelte ihn an. Ihr Griff wurde fester und allmählich fast schmerzhaft, aber er ließ sie. Noch war es nicht zu eng für ihn. Theoretisch waren die Hände die einfachste Möglichkeit die Magie zu kontrollieren. Drückte man das Handgelenk zu stark ab, so war er nicht mehr in der Lage, die Magie über seine Hände zu entlassen - es schrenkte seine Macht in diesen Körperteilen ein. Allerdings brauchte er die Hände nicht mehr, um Magie zu wirken.
    Er sah sie an. "Offenbar vertraut ihr mir aber genug um mein Handgelenk zu nehmen und mit mir zu fliegen und darauf zu vertrauen, dass ich nicht vorhabe Euch zu töten.", gab er leise von sich, dann hob sich seine Augenbraue, als sie bekundete, keine Angst zu haben. Er glaubte ihr nicht ein Wort - ihre ersten körperlichen Reaktionen, jene, die sie unterdrücken wollte, sagten etwas anderes und Blake hatte gelernt auf diese Signale zu hören. Wenn man sein Leben halb als Jäger, halb als Gejagter verbrachte, lernte man rasch sein Gegenüber einzuschätzen: Die ersten Reaktionen richtig einzustufen, konnte manchmal über Leben und Tod entscheiden. Und Blake war weder ein Freund des Tötens, noch verspürte er das Bedürfnis, selbst das Zeitliche zu segnen.
    "Wie Ihr meint.", gab er zurück, aber es lag ein deutlich spöttischer Unterton in seiner Stimme, der deutlich machte, dass er keines ihrer Worte ernst nahm. "Ist das Euer erster Flug?" Es gab nicht allzu viele Wesen in dieser Welt, die das Fliegen gelernt hatten und die meisten von Ihnen waren nahezu unmöglich zu zähmen.


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    Beitrag von Blutelbe Sa März 22, 2014 3:21 pm

    Er sah sie spöttisch an. Er glaubte ihr nicht, das sah sie deutlich. Ihre Augen verengten sich.
    Sie war schon immer ein ängstliches Mädchen gewesen. Alles was sie nicht kannte, war gefährlich und Dinge die sie nicht verstand waren die größte Gefahr. Aus dem Grund waren Magie und Menschen immer das gewesen vor dem sie sich am meisten fürchtete. Doch sie hatte es ihr ganzes Leben zu verbergen versucht. Dummerweise ist es auch oft genug fehl geschlagen. Vielleicht wäre sie jetzt sonst nicht hier.
    Es war schlimm zu wissen, dass das so ihr Leben beeinflusste. Doch auf eine Weise auch befriedigend, wenn sie es doch schaffte die Angst zu überwinden.
    Er fragte ob es ihr erster Flug sei. Natürlich war es ihr erster Flug. Warum fragte er sowas?
    "Nein. Ich bin schon mal geflogen." sagte sie. "Ich hätte nicht gedacht das sich das wiederholt." Sie sah ihn dabei fast gelangweilt an, als wenn sie damit überhaupt kein problem hätte in die höhe zu kommen. Noch war sie tatsächlich relative gelassen, doch ihr war klar, sobald sie den Boden verlassen hatte, würde die Angst auf sie warten. Ein viel zu treuer Freund, auf den sie gerne verzichtet hätte.
    "Und was hast du jetzt vor?" fragte sie nach einer kurzen Pause. "Gehst du wie die anderen in irgendeine Kneipe und besäufst dich? Oder wie willst du die Nacht rumkriegen?" Wenn sie erlich war hatte sie selbst nichts gegen Alkehol. Eine Zeit lang hatte sie viel zu viel davon getrunken, Meet, Bier und jede andere Art davon, die sie finden konnte. Am Anfang hatte sie es wiederlich gefunden. Warum sie es trotzdem getrunken hatte? Weil sie wusste das viele Elfen diese Getränke nicht zu sich nahmen. In vielen Stämmen war es nicht gerne gesehen, da es aus Kämpfern unfähige Männer machte. Um also allen zu zeigen das sie nicht mehr zu den Elfen dazu gehörte hatte sie manchmal mehr getrunken als so mancher Zwerg. Mitlerweile versuchte sie, es sich wieder ab zu gewöhnen, da es tatsächlich die Wahrnehmung sehr betrübte, und sie es sich einfach nicht leisten konnte unaufmerksam zu sein. "Oder soll ich dir einen guten Tipp geben wo das beste Freudenhaus ist?" fügte sie noch spöttisch hinzu. Auch wenn er das vermutlich selber wusste. Das war das erste was viele Männer in einer neuen Stadt suchten.
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    Beitrag von Ryuzora Sa März 22, 2014 4:04 pm

    Es gefiel ihr nicht, dass er ihre Angst bemerkte, dass er keineswegs sich von ihr täuschen ließ. Er war sich sicher, dass es nicht er war, den sie fürchtete, sondern die Magie, diese Art zu kämpfen, die man nur erlernen konnte, wenn man die genetischen Voraussetzungen dazu besaß. Sie versuchte es zu leugnen, doch er sah es in ihren Augen. Es stimmte, was man über die Augen sagte: Sie waren tatsächlich die Spiegel zur Seele, die Stellen, an denen man am ehesten erkennen konnte, ob jemand die Wahrheit sprach oder nicht. Natürlich gab es noch andere Indikatoren, doch seine liebsten waren und blieben die Augen. Er lehnte sich an das Treppengeländer und sah sie an. Obwohl er jetzt eine Stufe unter ihr stand, überragte er sie immer noch um mindestens einen Kopf. Irgendwo erstaunte es ihn, wie klein sie waren, obwohl er immer gewusst hatte, dass Elfen keine großen Wesen waren.
    Er musterte sie auf die Worte. Sie wirkte... sehr entspannt. Fast ein wenig zu sehr - möglicherweise handelte es sich auch hierbei um eine Lüge, aber ganz sicher war er sich nicht. "Nun, dann wisst Ihr ja bereits, worauf ihr zu achten habt.", gab er von sich und auch hier verbarg er den leicht spöttischen Unterton nicht. Er selbst bewegte sich völlig natürlich auf dem Eisadler, selbst wenn er es meistens bevorzugte, sich selbst Flügel wachsen zu lassen. Das Gefühl war ein Anderes. Er liebte es, er liebte die Kälte des Eises unter ihm und der Wind in seinen Haaren. Er liebte die Geschwindigkeit und die Freiheit, er liebte es genau dorthin fliegen zu können, wo er hin wollte. Aber die ersten Male hatte auch sein Herz bis zum Hals geklopft vor allem beim Start.
    Er sah in den Himmel. Es war ein gutes Wetter für einen Flug. Auch für einen ersten Flug. Es sah nicht danach aus, als würde demnächst ein Unwetter aufziehen. Er sah zu der kleinen Elfe. Gyrana machte Vorschläge für seinen Mittag und Nachmittag. Ein Wirtshaus und sich besaufen? Es war nicht so, dass man ihm keinen Alkohol aushändigen würde oder dass er keinen vertrug. Aber es war nicht klug zu trinken, wenn man Feinde hatte... außerdem minderte es seine Aufmersamkeit und er konnte so wichtige Hinweise überhören. "Ich trinke nicht", gab er ruhig zurück. Ganz abgesehen davon, dass er kein Geld hatte. - Oder besser nur noch für eine einzige eher spärliche Mahlzeit Geld hatte. Wenn dem anders war, wäre er erst gar nicht hier aufgekreuzt. Ob sie trank? Frauen tranken wenig, jedenfalls die, die er kannte. Allerdings schien sie ihm auch nicht gerade eine typische Frau zu sein.
    Der nächste Vorschlag ließ ihn die Augenbraue heben. Ein Freudenhaus...? Es war nicht so, als hätte er noch nie mit einer Frau geschlafen, aber... An Huren hatte er nie gedacht. Es käme ihm vor, als würde er damit den Namen seiner Familie beschmutzen. Den Namen der Saphyrs. Ob Cyan überhaupt wusste, dass er einer war? Er war ein Baby gewesen. Ein kleines Kind. "Kein Interesse.", gab er ruhig zurück und wandte dann den Kopf zu ihr. "Ich geh trainieren. Falls Ihr Lust habt, könnt Ihr mich gerne begleiten. Und keine Sorge, ich werde euch nicht ermorden und es als Trainingsunfall verschleiern.", gab er mit einem Anflug von Spott zurück.


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    Beitrag von Blutelbe Sa März 22, 2014 5:41 pm

    Sie würde sich zusammenreißen müssen auf dem Flug. Gelassen bleiben, keine Panik bekommen. Dann würde er nie bemerken das es eine Lüge war. Oder hatte er es längst begriffen? Sie wusste es wirlich nicht. Sie hatte keine guten Menschenkentnisse. Sie erkannte wenn ihr jemand gefährlich werden konnte, das war alles. Und prinzipiell schaltete sie alles so schnell wie mglich aus, was zu gefährlich war. Oder bewegte sich in sicherer Entfernung. Das dumme war, auf diesen kleinen Ausflug hatte sie keine chance den anderen langfristig aus den Weg zu gehen. Und da es unklug war, kämpfe offen auszufechten musste sie sich wohl zusammenreißen.
    Er trank nicht? Sie hätte beinah gelacht. Viele von den paar Magiern die sie kennen gelernt hatte tranken nicht. Sie waren zu fein dafür. Halt wie Magier sind. Lass keinen Schmutz auf ihren Mantel kommen und benehm dich höfflich. So sollte man mit ihnen umgehen.
    Keine Lust auf ein Hurenhaus? Das verwunderte sie schon eher. Obwohl... es wahr wahrscheinlich das es eine Lüge war. Ein Magier gab so etwas nicht gerne zu. Sie waren halt eine besondere Gattung des Mannes. SIe schämten sich für Dinge, auf die manch anderer sogar Stolz war. Jetzt musste sie tatsächlich lachen. Die mit dehnen sie ihr Lebenlang am besten zurecht kam, waren Huren gewesen. Sie hatten ein anderes Verständnis von Gerechtigkeit. Das mochte sie. Und sieh stellten einen nicht infrage wenn man andere Möglichkeiten nahm Geld zu verdienen als andere. Sie redeten nicht darüber sondern nahmen es hin.
    Er sagte, er wolle trainieren gehen. Sie fragte sich wie das training bei ihm wohl aussehen würde. Sie bezweifelte das er ein Schwert zum Kampf in die Hand nehmen würde, auch wenn er eins trug. Es war eine andere Art mit den Händen, oder in der Hand getragenen Waffen zu töten als mit Magie, da war sie sich sicher. Es war eine schmutzigere Art und für Magier zu babarisch. Für sie selbst war es genau das richtige.
    "Ich komme mit." sagte sie. "Sonst verpass ich morgen noch den Flug." dann fügte sie hinzu. "Und glaubt mir, ich weiß das ihr es nicht wagen werdet mich anzu greifen. Ich bin schneller als ihr denkt, und ich bin es gewohnt Köpfe rollen zu lassen. Also ist es das beste für euch, eure Magie bei euch zu lassen." Bei sovielen Drohungen konnte sie sich auf jeden Fall sicher sein, das er dachte, sie würde ihn nicht mögen. Damit war doch immerhin etwas erreicht.
    Sie löste endlich ihre Hand von seinem Handgelenk und schritt die Stufen hinab.
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    Beitrag von Ryuzora Sa März 22, 2014 7:42 pm

    Es schien sie zu amüsieren, dass er auf diese für Männer offenbar so typische Beschäftigung nicht zurückgriff. Weder hatte er Interesse am Trinken, noch an Huren. Es war nicht so, dass er Männer verteufelte, die es taten, aber für sich selbst brauchte er es nicht und es stand ihm bei seinen Aufgaben im Weg. Blake hatte Selbstbeherrschung zu einem Grad gelernt, der unwillkürlich mit vollkommenem Verzicht einherging. Er war alleine aufgewachsen, mehr als einmal am absoluten Existenzminimum, hatte den Hunger mehr als einmal gespürt. Und die Feuermagier... Ein Freudenhaus kostete Geld, das er anderweitig besser investieren konnte und Alkohol verwirrte den Geist. Daran konnte er nicht interessiert sein, wenn er daran interessiert war, zu leben. Sie lachte, lachte laut auf. Ihr Blick zeigte ihm, dass sie nicht glaubte, er könnte nicht an den Huren interessiert sein. Genau genommen stimmte das auch nicht. Natürlich waren sie außergewöhnlich schöne Frauen und Blake hatte - wie jeder Mann - natürlich seine Bedürfnisse, aber er tat es aus zwei Gründen nicht: Unnötige Kosten und um die Ehre seiner Familie nicht zu beschmutzen. Wenn er mit einer Frau schlief, dann tat er es nicht, weil er sie dafür bezahlte.
    Er kommentierte ihr Verhalten nicht. Mochte sie doch von ihm halten, was sie wollte, so hielt er es bei allen, es war besser, wenn das auch so blieb. Ihm war es nur recht, wenn sie ihre Fassaden hoch fuhr, zu enge Bindungen waren im Anbetracht seiner Lage ohnehin keine gute Wahl. Sie würden weder ihm noch ihr gut tun. Er wartete nur einen Moment, bis sie ihm sagte, ob sie ihm folgte. Er konnte den Blick auf den beiden überkreuzten Schwertern auf seinem Rücken sehen und die stumme Frage, ob er mit ihnen kämpfen würde. Türkis und Blau schimmerten Knauf und Kreuz der Kristallschwerter, während die Griffe mit schwarzem Leder umwickelt waren.
    "So weit ich weiß, fliegen wir noch heute. Korbin redete von einer Kutsche nach dem Mittagessen. Wir haben ein bisschen mehr Zeit, da wir fliegen, aber wir sollten ihn noch davon in Kenntnis setzen.", meinte er ruhig, ohne sie darauf hinzuweisen, dass er Fluggäste keineswegs alleine hängen ließ. Wenn er jemandem anbot, ihn mitzunehmen, dann stand er zu diesem Angebot. Sein Vater hatte es ebenso gehalten; er hatte ihn nie wortbrüchig werden sehen. Er musste leicht lachen bei ihren Worten. "So, wisst Ihr das, kleine Elfe?" Sein Unterton hatte einen neckischen Beiklang. Sie drohte ihm, mehr oder weniger offen damit, dass sie 'seinen Kopf rollen lassen' könnte und es sogar gewohnt. Er lachte nochmals. "Damit wären wir dann quitt mit den Drohungen, oder?" Er hob eine Augenbraue und setzte sich in Richtung der Trainingsplätze in Bewegung. Es war nicht weit und sie hatten Glück: Einer der Plätze war soeben frei geworden und mit einem Nicken in Richtung des Wärters betrat er das Feld. Teamtraining war immer interessant, wobei er vermied, allzu viel seines Könnens zu zeigen: Es hatte immer Vorteile, wenn sein Gegner nicht wusste, wo seine Grenzen lagen.
    "Der erste Angriff gehört Euch."


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    Beitrag von Blutelbe Sa März 22, 2014 8:10 pm

    Ja, nun waren sie quitt mit Drohungen. Auch sie musste grinsen. Es war schon idiotisch immer darum zu kämpfen wer die letzte aussprach, das wusste sie. Und sie machte es auch nicht bewusst, allerdings waren mehr als die hälfte von dem was sie sagte Drohungen. So kam es ihr auf jeden Fall vor. Für sie war es wichtig, gleich zu zeigen, das man bei ihr vorsichtig sein musste. Also sagte sie lieber drei mal mehr das sie töten würde, als dann selber tot zu liegen.
    Sie gingen in Richtung der Trainingsplätze, und er betrat einen eben frei gewordenen Platz.
    "Der erste Angriff gehört Euch." sagte er. Sie zögerte.
    "Ihr müsst wissen das ich eigendlich nicht trainiere." erwiederte sie, betrat aber dennoch immernoch unendschlossen den Platz. "Ich kämpfe selten, wenn ich mich bemühen muss niemanden zu töten. Aber wenn ihr drauf besteht." Sie zog drei Dolche aus ihrer Kleidung und warf sie an den Rand. Dann zog sie ihr Schwert, "Der erste Angriff gehört mir? Seit ihr sicher? Denn der letzte gehört mir ebenfalls!" Dann ging sie ruig auf ihn zu. Sie fixierte ihn, ihre Augen scannten seinen Körper ab, beobachteten jede seiner Bewegungen, egal wie minimal sie waren. Seine Rippen. Ein geziehlter Schlag zwischen den unteren Enden würde für ihn ein schmerzhaftes aber ungefährliches KO bedeuten. Jedoch würde sie sich zu nah an ihn heran wagen. Sie würde vielleicht nicht schnell genug reagieren können wenn auch er angriff. Vielleicht sollte sie ihn einfach entwafnen und ihn dan zu Fall bringen?
    Sie war echt nicht für Trainig geschaffen. Sie konnte sich einfach nicht endscheiden, wie sie ihn besiegen sollte. Was war überhaupt erlaubt? Durfte man einen geziehlten Schlag gegen die Nase geben? Vermutlich nicht. Sie selbst hätte das als Anlass genommen, einen echten Kampf daraus zu machen. Aber sie durfte sich selbst vermutlich nicht als Maßstab nehmen.
    Der Boden war weich. Kein guter Grund für einen Kapf, weil er nicht genügend Halt gab, aber andererseits perfect, denn sie würde sich gut abrollen können. Wenn es soweit kam und er nicht in den ersten drei Sekunden winselnd vor ihr kniete.
    Dann griff sie endlich an. Ein lockerer Schlag in die mittlere Gegend. Das er den ersten Schlag nicht abfangen konnte bezweifelte sie stark und somit wäre es unnötiger Kraftverbrauch einen ernsthaften Hieb auszuführen.
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    Beitrag von Silphiel Sa März 22, 2014 8:35 pm

    Azurita von Hohenstadt:

    Die junge Magierin merkte wie ihr Fall von etwas abgefedert wurde. Kurz darauf half Azrael ihr auf. Sie schüttelte etwas benommen den Kopf und antwortete lediglich mit einem schwachen Schulterzucken auf seine Worte.
    Er hielt sie fest, während sie versuchte ihren Füßen ihr Gewicht zu zu trauen. Es ging einigermaßen. Doch sie machte nicht den gleichen Fehler, erneut loszustürmen.
    Sie schaute aus tränenverhangenen Augen zu Azrael und dann zu Ellyn.
    Es dauerte einige Zeit bis sie die Kraft gefunden hatte etwas anderes zu tun als dazustehen und zu schauen.
    "Ich ... das ...", brachte sie hervor, ihre Stimme klang rau und schwach. Sie fühlte sich so schwach wie selten in ihrem Leben. Und sie hasste es. Sie konnte Zaubern, daß anderen Magiern Hören und Sehen verging, dennoch war diese eine Sache ihr wunder Punkt und brachte sie so zum Zusammenbrechen. Und das auch noch vor diesen zwei so gegensätzlichen Mitgliedern ihrer Unternehmung.
    Sie wollte am liebsten im Boden versinken, alles ungeschehen machen. Sie wußte nicht wie sie damit umgehen sollte. Immer noch wüteten die Erinnerungen und das Wissen um ihre Unfähigkeit, und noch etwas komplett Ungreifbares, in ihrem Innersten.
    Sie konnte nicht wirklich schlucken und ihre Augen brannten von all den noch ungeweinten Tränen. Am liebsten würde sie sich wieder in Azraels oder auch irgenjemandes Arme flüchten, doch konnte sie sich diese Schwäche vor einem Wesen, wie ihm leisten?
    Dämonen waren vielleicht nicht das absolut Böse, doch so wirklich über den Weg traute ihnen keiner. Waren sie auch so geheimnisvoll und unnahbar.


    _______________________________________________________________________________________________________________________
    "You've taught me skill is not enough. It cannot compare to Love!

    "I'll praise You in this storm,
    and I will lift my hands,
    for You are who You are,
    no matter where I am!"

    "Mit Feder in der Hand habe ich, mit gutem Erfolg, Schanzen erstiegen, von denen andere mit Schwert und Bannstrahl bewaffnet zurückgeschlagen worden sind."

    "Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig.
    Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
    Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil,
    lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.
    Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
    Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
    Die Liebe hört niemals auf."
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    Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 8 Empty Re: Die Rückkehr - Kapitel 2

    Beitrag von Grazine Sa März 22, 2014 10:17 pm

    Als Ellyn merkte, dass Azurita sie aus verweinten Augen ansah, lächelte sie aufmunternd. Sie konnte sich vorstellen, wie peinlich der Magierin die Situation war, obwohl auch sie selbst am liebsten alles ungeschehen machen würde.
    "Ich denke, wir sollten vielleicht...", mitten im Satz stockte sie.
    Sie wusste gar nicht, was sie tun sollte, geschweige denn was Azrael und Azurita vorhatten.
    Sie presste die Lippen aufeinander und dachte angestrengt nach, doch als sie aus dem Saal geflüchtet war, waren die Beiden noch da.
    Hilfesuchend blickte sie den Dämonen an, denn es war ihr immer noch ein wenig peinlich, Azuritas Blick zu begegnen. Auch wenn sie nichts schlimmes getan hatte, kam ihr das Ganze wie ein Angriff in die Privatsphäre der Magierin vor.


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    Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 8 Empty Re: Die Rückkehr - Kapitel 2

    Beitrag von Ryuzora So März 23, 2014 10:53 am

    Er würde sie nicht unterschätzen. Andererseits hatte er aber auch nicht vor, ihr zu schaden, solange sie ihm keinen Grund dazu gab. Er war niemand, der das Töten genoss, nur wenn man ihm entsprechende Missionen zuteilte, tat er es... wenn auch eben nicht gerne. Nur einmal hatte er einen jungen Mann laufen lassen und ihn angewiesen sich nicht wieder zu zeigen... Er war Vater gewesen und... er hatte es nicht gekonnt. Nicht, als er das Kind gesehen hatte.
    Blake richtete sich auf und spreizte leicht die Beine, als er auf dem Trainingsfeld stand. Eine Gegnerin, gegen die er noch nie gekämpft hatte, hatte immer einen ganz eigenen Reiz, denn es hieß, dass er sie nicht einschätzen konnte, ihre Stärken und Schwächen noch nicht kannte und so unvoreingenommen in den Kampf startete. Es war am nächsten an Realen Bedingungen. Er neigte den Kopf. "Kämpfen zu können, ohne zu töten, bedeutet höhere Waffenbeherrschung als ein reines Kämpfen bis zum Tod.", gab er ruhig zurück. Er kämpfte nicht häufig auf diese Art und Weise, einfach, weil er nur selten Gegner hatte, die er für würdig erachtete und die mit ihm kämpfen wollten.
    "Ihr wisst, dass nur oberflächliches Verletzen erlaubt ist? Der Kampf ist beendet, wenn eine Bewegung tödlich wäre, wenn sie bis zum Ende ausgeführt würde." Seine Stimme klang ruhig. Auf ihre Worte hob er nur eine Augenbraue. Sie war sehr überzeugt von sich selbst. Offenbar ging sie tatsächlich davon aus, dass sie ihn besiegen konnte. Oder aber, sie wollte ihn nur einschüchtern. Nun, das war eine Taktik für sich. Für diese Taktik war der erste Angriff allerdings nicht sonderlich eindrucksvoll und vor allem zu langsam. Das Eis wurde innerhalb von Bruchteilen von Sekunden in seiner Hand zu einem Schwert, das er hob um den Angriff abzuwehren. Die Schwerter auf seinem Rücken nutzte er nicht in einem echten Kampf... er würde sie erst dann nutzen, wenn er den Männern, die seine Eltern ermordet hatten, ihrer Gerechten Strafe zuführte. Es sollten die Schwerter seines Vaters sein.
    Er sah einen Moment lang in ihre Augen, ohne sich der Illusion hinzugeben, dies sei alles, was sie konnte. Nein, auch die kleine Elfe testete nur aus. Blake hielt dem Druck einen Moment lang stand, dann machte er einen Schritt zurück, ließ die Kleinere ins Leere laufen und bewegte sich in der gleichen Bewegung hinter sie um von dort anzugreifen. Noch kämpfte er mit vergleichbar normalen Waffen. Natürlich konnte Blake auch einfach darstehen und seine Eistiere kämpfen lassen, aber Blake bevorzugte aus einem ganz einfachen Grund im Training diese Art von Kampf: Es half ihm den Teil aktiv und fit zu halten, der bei vielen Magiern komplett vernachlässigt wurde: Der Körper. Im Notfall war das unter Umständen seine letzte Ressource.


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    Kurt Tucholsky (1890-1935)

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